Baerbock fordert mehr Zusammenarbeit bei Rüstungsexporten (Archivbild) / Photo: DPA (dpa)
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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Ampel-Parteien dazu aufgerufen, die AfD durch internen Koalitionsstreit nicht weiter zu stärken. „In Zeiten der Verunsicherung wie jetzt durch den russischen Angriffskrieg haben es populistische Parteien immer einfacher“, sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Samstagsausgaben). „Durch monatelange öffentlich geführte Auseinandersetzungen innerhalb der Koalition dürfen wir es ihnen nicht noch leichter machen.“

„Populismus bietet vermeintlich einfache Antworten an“

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Folgen trügen zum AfD-Erfolg bei, sagte Baerbock. Davon abgesehen hätten „manche Diskussionen in der Regierung sicherlich ein bisschen ruhiger geführt werden können“.

Zugleich verteidigte die Außenministerin die langwierige Kompromissfindung zwischen den Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP als Teil einer gesunden Demokratie. „Nichtsdestotrotz werbe ich dafür, dass man es sich nicht zu einfach macht“, sagte sie. „Populismus bietet vermeintlich einfache Antworten an. Unsere Welt ist aber komplex, dagegen kann ich kein Schwarzweiß-Denken setzen.“

Baerbock fordert mehr Engagement von demokratischen Parteien

Baerbock hob hervor, Kompromisse seien zwar „mühsam“, sie seien aber auch „der Kern von Demokratie, wo zum Glück nicht einer auf den Tisch haut und alles bestimmt“. Ihr sei es „wichtig, das nicht kleinzureden“. Die demokratischen Parteien seien gefragt, „den Menschen zu erklären, warum manche Dinge komplizierter sind und warum gerade Kompromisse in Demokratien einen längeren Atem brauchen“, sagte die Grünen-Politikerin.

Im neuen ARD-„Deutschlandtrend“ landen die Grünen bei 13 Prozent – ihrem schlechtesten Wert seit mehr als fünf Jahren. Die AfD erreicht dagegen zum zweiten Mal in Folge die 20-Prozent-Marke. Die Union mit 28 Prozent, die SPD mit 18 Prozent und die FDP mit sieben Prozent bleiben ebenfalls bei ihren Werten des vorherigen Deutschlandtrends.

AFP