Symbolbild. (dpa)
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Die „Allianz gegen Rechtsextremismus“ in Nürnberg begrüßt die jüngst beschlossene Einsetzung eines zweiten NSU-Untersuchungsausschusses im bayerischen Landtag. Es sei nötig, die zahlreichen ungeklärten Fragen zu den Taten des „Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU)“ zu lösen, teilte die Allianz am Dienstag mit.

Fragen nach dem Netzwerk hinter der Terrorzelle seien ebenso aufzuklären wie die Frage, warum so viele Taten des NSU ausgerechnet in Nürnberg verübt wurden und von welcher Seite aus er Unterstützung vor Ort erfahren habe. Laut Stephan Doll, dem Vorsitzenden der Allianz, ist es „erschreckend, wie wenig man weiß“. Er sehe neben dem Freistaat aber auch alle Menschen in der Verantwortung, sich kritisch zu fragen, ob man selbst auch alles tun würde, damit sich solche furchtbaren Morde nicht wiederholten. Anschlagsserie des NSU von 2000 bis 2007 vor allem gegen türkischstämmige Personen
Die rechtsextreme Terrorgruppe hatte in den Jahren 2000 bis 2007 zehn Personen, in acht Fällen türkischstämmige, ermordet und 43 Mordversuche, drei Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfälle in Deutschland verübt. Allein drei der Morde und ein Sprengstoffanschlag fanden in Nürnberg statt. Laut Allianz lässt dieser Umstand auf ein aktives Netzwerk an Unterstützern in der Region Nürnberg schließen – möglicherweise besteht dieses bis heute.
Die „Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg“ setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 2009 für das Gedenken an die Opfer des NSU und eine lückenlose Aufklärung aller Geschehnisse ein und wird unter anderem vom Bundesfamilienministerium gefördert.

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epd