Archivbild. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) mahnt angesichts der Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen eindringlich zu einer Waffenruhe im Gaza-Krieg. / Photo: AA (AA)
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Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) mahnt angesichts der Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen eindringlich zu einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Im Norden des Küstengebiets herrsche eine regelrechte Hungersnot, die sich nach Süden ausbreite, erklärte WFP-Direktorin Cindy McCain in Ausschnitten eines Interviews, das der US-Fernsehsender NBC am Sonntag ausstrahlt. Deshalb fordere das WFP eine Feuerpause und die Möglichkeit, ungehindert Hilfsgüter zu liefern.

Ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge soll es am Samstag in Kairo neue Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung israelischer Geiseln geben. Die Widerstandsgruppe Hamas will nach eigenen Angaben in „einem positiven Geist“ anreisen. „Wir sind entschlossen, ein Abkommen zu erreichen, das den Forderungen der Palästinenser gerecht wird“, so die Palästinenserorganisation.

In den USA verlangten Abgeordnete von Präsident Joe Bidens Demokraten am Freitag (Ortszeit), dass die Regierung alles zur Verhinderung einer weiteren humanitären Katastrophe im Gazastreifen unternehme. Zahlreiche demokratische Vertreter des Repräsentantenhauses erklärten, es gebe Beweise dafür, dass Israel wegen der Behinderung von Hilfslieferungen nach Gaza gegen US-Recht verstoße.

Hintergrund ist eine Bestimmung, nach der Empfänger von US-Waffenlieferungen das humanitäre Völkerrecht einhalten und den freien Fluss von US-Hilfen gewährleisten müssen. In einem Schreiben an Biden, das von 86 Parlamentariern unterzeichnet wurde, wird in diesem Zusammenhang Kritik an Israel laut: Die Regierung dort habe sich unter anderem wiederholten Aufforderungen der USA widersetzt, genügend See- und Landwege für Hilfslieferungen nach Gaza zu öffnen.

Israel wird wegen seines Vorgehens in Gaza immer wieder heftig kritisiert. Dem Land wird vorgeworfen, Kriegsverbrechen zu begehen und das Völkerrecht zu verletzten. In dem abgeriegelten Küstenstreifen am Mittelmeer führt Israel seit fast sieben Monaten einen Vernichtungskrieg. Bei den Angriffen Israels wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 34.000 Menschen getötet, die meisten davon Frauen und Kinder.

Ein Großteil der rund zwei Millionen Einwohner Gazas befindet sich mittlerweile auf der Flucht vor den Angriffen Israels. Wasser und Lebensmittel sind knapp, die zivile Infrastruktur ist weitgehend zerstört. Unterhändler von Katar, Ägypten und den USA versuchen seit Wochen, eine längere Feuerpause und eine Freilassung der Geiseln zu vermitteln.

TRT Deutsch und Agenturen