Mitglieder der Hilfsorganisation World Central Kitchen transportieren den Leichnam eines der bei einem israelischen Luftangriff getöteten Mitarbeiter aus dem Leichenschauhaus des Mohammed Yousef al-Najar-Krankenhauses. World Central Kitchen hat ihre Arbeit im Gazastreifen eingestellt. / Photo: DPA (dpa)
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Nach dem israelischen Luftangriff auf Hilfskräfte im Gazastreifen hat der Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland auf frühere Angriffe Israels aufmerksam gemacht. Was am Montag passiert sei, sei „natürlich extrem erschreckend und bitter. Es ist aber leider nicht das erste Mal, dass wir Angriffe auf humanitäre Helfer sehen“, sagte Christian Katzer der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. „Wir bei Ärzten ohne Grenzen müssen leider auch Kollegen und Kolleginnen betrauern.“

Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 sind nach Angaben der Vereinten Nationen etwa 180 humanitäre Helfer im Gazastreifen bei israelischen Angriffen getötet worden. Die Arbeit dort sei im Moment extrem gefährlich, „Angriffe auf humanitäre Helfer müssen sofort aufhören“, forderte Katzer. Die internationale Hilfsorganisation hat nach seinen Angaben etwa 15 bis 20 internationale Mitarbeiter in Gaza und arbeitet mit knapp 200 lokalen Mitarbeitern zusammen.

Katzer sagte, es brauche „einen sofortigen und langfristigen Waffenstillstand, damit die notwendige humanitäre Hilfe den Gazastreifen erreichen kann“. Es sei wichtig, dass man sich „an das Völkerrecht hält und die Arbeit der humanitären Helfer und den Zugang zur humanitären Hilfe ermöglicht“.

„Humanitäre Helfer sind keine Zielscheibe“

Am Montagabend waren bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sieben ausländische Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) getötet worden. Der Vorfall löste international große Empörung aus.

Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, forderte eine feste Zusage, dass Organisationen geschützt werden. „Es wird immer schwieriger und die Situation vor Ort ist für die Helferinnen und Helfer sehr gefährlich“, sagte Hasselfeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) (Mittwochsausgabe).

Die Hilfsorganisation Care Deutschland verurteilte den Luftangriff. „Humanitäre Helfer sind keine Zielscheibe. Niemand sollte gefährdet sein, wenn er Menschen, die hungern, mit Lebensmitteln versorgt“, sagte eine Sprecherin. „Jeder einzelne Todesfall ist eine Tragödie und völlig inakzeptabel.“

TRT Deutsch und Agenturen