24.04.2024 - Türkiye, Ankara: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l) und Recep Tayyip Erdoğan, Präsident von Türkiye, äußern sich bei einer Pressekonferenz nach ihrem Gespräch im Präsidialkomplex. Bundespräsident Steinmeier ist zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Türkiye. Anlass der Reise ist das 100. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Türkiye und Deutschland. / Photo: DPA (dpa)
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Entschlossenheit Ankaras für einen Waffenstillstand im Gazastreifen bekräftigt. Das sagte Erdoğan am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Die Bemühungen der israelischen Regierung, ihre Gräueltaten und Massaker in Gaza zu vertuschen, dürfen nicht zugelassen werden“, sagte der türkische Präsident in Ankara.

„Unsere deutschen Freunde müssen diese tragische Situation sehen“

Der türkische Präsident übte erneut scharfe Kritik an Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Dieser gefährde mit seinen militärischen Angriffen den gesamten Nahen Osten, um sein eigenes politisches Überleben zu sichern. Er betonte auch, dass sich Türkiye für die Freilassung der Geiseln und für mehr humanitäre Hilfe im Gaza-Krieg einsetze.

Türkiye unterhalte wegen des Gaza-Krieges keine intensiven Handelsbeziehungen mehr mit Israel, unterstrich er. Er forderte die Verbündeten Israels auf, mehr Druck auf Tel Aviv auszuüben und verwies auf die Zerstörungen im Gazastreifen. „Unsere deutschen Freunde müssen diese tragische Situation sehen“, so Erdoğan.

Deutsch-türkische Zusammenarbeit und Handelsbeziehungen

Während der Pressekonferenz äußerte der türkische Präsident die Hoffnung auf eine vertiefte Zusammenarbeit mit Deutschland, insbesondere bei gemeinsamen Produktionsprojekten im Verteidigungssektor. „Wir hoffen, dass Türkiye und Deutschland anfangen, über gemeinsame Produktionsprojekte zu sprechen und nicht über Barrieren“, sagte Erdoğan. Er forderte die vollständige Aufhebung der Beschränkungen für die Rüstungsindustrie des NATO-Landes.

Erdoğan erinnerte daran, dass beide Länder bereits wichtige Handelsbeziehungen mit einem Volumen von mehr als 50 Milliarden US-Dollar unterhielten. Türkiye strebe an, dieses Handelsvolumen auf 60 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Abschließend bat er die deutschen Behörden um „weitere Unterstützung und Solidarität im Kampf gegen den Terrorismus“.

TRT Deutsch