Niedersachsens Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut warnt vor weiteren Gewalttaten aus dem Kreis radikaler Corona-Maßnahmengegner und sogenannten Querdenker. „Die Zeit der großen Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen scheint zwar vorbei zu sein“, sagte Witthaut der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Aber gerade im Internet ist zu beobachten, wie Äußerungen immer radikaler werden.“ Mittlerweile werde aus diesem Kreis heraus offen zum Umsturz aufgerufen.
„Die fortschreitende Radikalisierung von Teilen der Bewegung birgt Gefahren“, erläuterte Witthaut. „Aus dem irregeleiteten Weltbild heraus könnten sich auch künftig Menschen berufen fühlen, zu extremen Mitteln zu greifen.“ Der Verfassungsschutz-Präsident verwies auf den Tankstellen-Mord in Idar-Oberstein, der bundesweit für Entsetzen gesorgt hatte. Ein junger Mann war dort durch einen gezielten Kopfschuss getötet worden. Der 49-jährige mutmaßliche Täter hatte zuvor ohne den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz Bier kaufen wollen und einen Streit über die Maskenpflicht ausgelöst. Bei einer ersten Vernehmung hatte er angegeben, er lehne die Anti-Corona-Maßnahmen ab.
„Das ist ein extremes Beispiel, wohin sich diese Radikalisierung bei Einzelpersonen entwickeln kann“, betonte Witthaut. Die Gefahr vergleichbarer Taten sei real.
21 Okt. 2021
Niedersachsen: Verfassungsschutz warnt vor Gewalttaten aus Querdenker-Szene
Niedersachsens Verfassungsschutz-Chef Witthaut warnt vor einer weiteren Radikalisierung radikaler Gegner der Corona-Maßnahmen in Deutschland. Im Netz rufen sogenannte Querdenker offen zum Umsturz auf und verbreiten Gewaltfantasien.
epd
Ähnliche Nachrichten
Rechtsrock-Konzert in Neumünster von Polizei verhindert
Polizei verhindert Rechtsrock-Konzert in Neumünster: Nachdem rund 400 Teilnehmer aufgefordert wurden, das Gelände zu verlassen, griffen einige Rechtsradikale die Einsatzkräfte mit Stühlen und Bierdosen an. Bundespolizisten aus Hamburg rückten an.
14 Bundesländer passen Abschlussprüfungen nochmals an
Fast alle Bundesländern wollen laut einem Bericht die Abschlussprüfungen an den Schulen weiter erleichtern. Grund dafür ist der Unterrichtsausfall während der Pandemie. Hessen hat sich noch nicht entscheiden. Rheinland-Pfalz geht einen anderen Weg.
Selbe Kategorie
Bahn-Tarifabschluss entfacht politische Debatte über 35-Stunden-Woche
Die Einführung der 35-Stunden-Woche bei der Deutschen Bahn entfacht eine politische Diskussion. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Deutschland eine generelle Verkürzung der Arbeitszeit weder volkswirtschaftlich noch sozialpolitisch stemmen kann.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.