Symbolbild: Sogenannte Querdenker auf einer Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen (dpa)
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Niedersachsens Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut warnt vor weiteren Gewalttaten aus dem Kreis radikaler Corona-Maßnahmengegner und sogenannten Querdenker. „Die Zeit der großen Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen scheint zwar vorbei zu sein“, sagte Witthaut der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Aber gerade im Internet ist zu beobachten, wie Äußerungen immer radikaler werden.“ Mittlerweile werde aus diesem Kreis heraus offen zum Umsturz aufgerufen. „Die fortschreitende Radikalisierung von Teilen der Bewegung birgt Gefahren“, erläuterte Witthaut. „Aus dem irregeleiteten Weltbild heraus könnten sich auch künftig Menschen berufen fühlen, zu extremen Mitteln zu greifen.“ Der Verfassungsschutz-Präsident verwies auf den Tankstellen-Mord in Idar-Oberstein, der bundesweit für Entsetzen gesorgt hatte. Ein junger Mann war dort durch einen gezielten Kopfschuss getötet worden. Der 49-jährige mutmaßliche Täter hatte zuvor ohne den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz Bier kaufen wollen und einen Streit über die Maskenpflicht ausgelöst. Bei einer ersten Vernehmung hatte er angegeben, er lehne die Anti-Corona-Maßnahmen ab. „Das ist ein extremes Beispiel, wohin sich diese Radikalisierung bei Einzelpersonen entwickeln kann“, betonte Witthaut. Die Gefahr vergleichbarer Taten sei real.

epd