Eine Drohne, die mit einer Foto-/Videokamera ausgestattet ist, schwebt in Hamburg in der Nähe der Elbphilharmonie am Himmel. Der Hamburger Hafen ist das bundesweit erste Testfeld für ein Drohnen-Verkehrssystem in Deutschland. (dpa)
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Hamburgs Hafen soll die bundesweit erste Blaupause für reguläre Drohnen-Lufträume in Deutschland werden. Auf dem Weg dahin starten jetzt erste Testflüge im Gebiet des größten deutschen Seehafens.

Drohnenflüge sollen schnell und sicher werden

„In mehreren Flugszenarien wird unter anderem das sichere und koordinierte Zusammenspiel von bemanntem und unbemanntem Flugverkehr in dem in Hamburg eingerichteten U-Space-Luftraum simuliert“, berichtet die Droniq GmbH, eine Beteiligung der staatliche Deutschen Flugsicherung (DFS) und der Deutschen Telekom. Das Konzept eines „U-Space“ ist ein räumlich abgegrenzter Luftraum, in dem der Idee nach spezielle Regeln und Verfahren den Drohnenverkehr koordinieren. So sollen Drohnenflüge schnell, sicher und ohne langen Genehmigungsaufwand auch außerhalb der Sichtweite des Drohnenpiloten möglich sein. Zu den Testflügen, die am Dienstag (14.9.) starten, zählt beispielsweise ein Notfallszenario, in dem der Drohnenpilot einem in das Testfeld einfliegenden Hubschrauber kurzfristig ausweichen muss. „Weitere Szenarien erproben mehrere parallele Drohnenflüge inklusive An- und Abmeldeverfahren, außerdem Routenplanung sowie die anschließende Flugdurchführung“, berichtet Droniq. „Den Drohnenpiloten wird für ihren Flug ein vollständiges Luftlagebild übermittelt. So können Steuerer aktuell und rechtzeitig andere Luftverkehrsteilnehmer erkennen und entsprechend handeln.“

Hamburger „Reallabor“ mit einer knappen halben Million Euro gefördert

Für die Bundesregierung haben die im Juristendeutsch sperrig „unbemannte Luftfahrtsysteme“ genannten Fluggeräte ein enormes Potenzial für verschiedene Anwendungen, die weit über das Ausliefern zum Beispiel von Paketen oder Medikamenten hinausgehen. Mit einem Aktionsplan will die Bundesregierung Drohnen schon in wenigen Jahren als alltäglichen Verkehrsträger etablieren - und zu einem deutschen Exportschlager machen. Bis es so weit ist, sind offene Fragen zu klären. „Um das wirtschaftliche Potenzial von Drohnen vollumfänglich zu nutzen, müssen sie einfach und sicher in den bestehenden Flugverkehr integriert werden“, sagt Droniq-Chef Jan-Eric Putze. „Die Testflüge markieren den nächsten Schritt, das zu erreichen.“ Nach Ende der Testflugphase sind im Herbst Flugwochen mit praktischen Vorführungen geplant. Das Verkehrsministerium fördert das Hamburger „Reallabor“ mit einer knappen halben Million Euro.

dpa