Während innenpolitisch noch eine Debatte über die Rolle von Unternehmen wie Huawei am 5G-Ausbau geführt wird, denkt man im Bundesforschungsministerium bereits an den eigenen Beitrag zur Entwicklung des 6G-Standards.  (Symbolbild) (dpa)
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Noch schnellere Übertragung von Daten und einen Grundbaustein neuer Hochtechnologie: Das verspricht die 6G-Technologie zu gewährleisten und deshalb will das Bundesforschungsministerium vier Forschungsprojekte zu diesem Thema mit bis zu 250 Millionen Euro fördern. „6G wird die mobile Höchstleistungsdatentechnologie der Zukunft sein und unsere Kommunikation im nächsten Jahrzehnt noch einmal revolutionieren“, erklärte Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Dienstag. Die Forschungsprojekte würden zahlreiche Innovationen für die Kommunikationstechnologien der Zukunft hervorbringen und es Deutschland ermöglichen, „an die Weltspitze in der nächsten Mobilfunkgeneration 6G zu kommen“, zeigte sich Karliczek überzeugt. An den Forschungsprojekten werden demnach rund 50 Forschungspartner aus Wissenschaft und Wirtschaft beteiligt sein. Karliczek forderte in diesem Zusammenhang auch technologische Souveränität im Bereich 6G, „um nicht in Abhängigkeit von anderen zu kommen“ - ein unüberhörbarer Seitenhieb auf die Debatte um eine Beteiligung des chinesischen Konzerns Huawei am 5G-Ausbau. 6G-Technologie werde voraussichtlich schon ab 2030 das „zentrale Nervensystem unseres vernetzten Lebens bilden“, erklärte die Ministerin. Die Technologie ermögliche es, Daten mehr als 100 Mal schneller zu übertragen als mit dem aktuellen 5G-Netz. 6G-Technologie biete außerdem mehr Energieeffizienz und Ausfallsicherheit. Die Forschungsprojekte sind Teil einer 6G-Initiative der Bundesregierung, mit der das Bundesforschungsministerium in den nächsten fünf Jahren bis zu 700 Millionen Euro in die Förderung innovativer Kommunikationstechnologien investieren will. Erforscht werden soll unter anderem die Anwendung neuer Materialien, die Entwicklung von Komponenten und von entsprechender Software.

AFP