Türkischer Finanzminister Lütfi Elvan beim Treffen mit deutschen Wirtschaftsvertretern. ((Lütfi Elvan/Twitter))
Folgen

Der türkische Finanzminister Lütfi Elvan hat sich mit Top-Managern deutscher Unternehmen in Ankara getroffen. Beide Seiten erörterten in Anwesenheit des deutschen Botschafters Jürgen Schulz und des Präsidenten der Deutsch-Türkischen Industrie- und Handelskammer Markus Slevogt am Dienstag Investitionsmöglichkeiten in der Türkei.

Minister Elvan erinnerte im Rahmen der Zusammenkunft daran, dass die türkische Wirtschaft trotz erheblicher negativer Auswirkungen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 um 1,8 Prozent gewachsen sei. Vorläufige Daten sollen zudem ein positives Wirtschaftswachstum der Türkei im Jahr 2021 signalisieren.

Inflation nur vorübergehend – gute Fundamentaldaten dauerhaft

„Die türkische Wirtschaft könnte bis zum Ende dieses Jahres eine BIP-Wachstumsrate von sieben Prozent aufweisen“, unterstrich Elvan. Auf Twitter teilte der Finanzminister zudem mit: „Wir haben uns mit leitenden Angestellten deutscher Unternehmen getroffen, die in unserem Land investieren. Wir haben über Schritte informiert, die wir in den Bereichen Wirtschaftsausblick, politische Rahmenbedingungen und Steuervorschriften unternehmen werden.“

Trotz des derzeitigen Anstiegs der Verbraucherpreise gebe es einige positive Entwicklungen mit Blick auf das aktuelle Defizit, merkte er an. Die Exportleistung, der Rückgang der Goldimporte und die Erholung der Einnahmen aus dem Tourismus seien die Hauptgründe für diese Entwicklungen. Elvan betonte, dass die Wirtschaftspolitik des Landes solide sei und die Türkei an ihrer konsequenten Linie festhalten werde. Fiskal- und Geldpolitik laufen zusammen, betonte er. Fiskalische Disziplin sei eine der wichtigsten Errungenschaften der türkischen Wirtschaft in den letzten 19 Jahren.

Weniger Bürokratie und mehr Transparenz

Elvan nahm auch Bezug auf das türkische Wirtschaftsreformpaket, das im März dieses Jahres von Präsident Recep Tayyip Erdoğan zur Reduzierung von Schwachstellen und zur Verbesserung von Produktivität sowie Wettbewerb eingeführt wurde. Diese Reformen, so der Minister, würden eine wichtige Rolle für ein starkes, nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum spielen.

Das Land wolle außerdem sein Investitionsanreizsystem neu ordnen. „Wir werden eine Behörde für Investitionsstreitigkeiten einrichten, um die Vorhersehbarkeit zu erhöhen und die Bürokratie zu reduzieren“. Dazu komme die Einführung von produktbasierten Förderprogrammen für die Integration globaler Wertschöpfungsketten.

TRT Deutsch