Aufgrund von Fachkräftemangel will die Flughafenbranche in der Sommersaison rund 2000 Leiharbeiter aus Türkiye einsetzen. Doch noch müsse die Bundesregierung der Entsendung zustimmen, sagte Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Er war am Montag zu Gast bei der ARD-Talkshow „Hart aber Fair“.
Der Vorschlag, den Engpass kurzfristig mit Arbeitskräften aus dem Ausland zu überbrücken, sei aus der Branche an die Politik herangetragen worden, so von Randow. Demnach hatten Arbeitgeberverbände der Bodenverkehrsdienste Interessenbekundungen von rund 2000 Personen aus Türkiye registriert.
Die türkischen Arbeitskräfte verfügten über alle erforderlichen Nachweise für die Zuverlässigkeitsprüfung und seien daher kurzfristig einsetzbar betonte von Randow. Nun müsse die Bundesregierung das Prozedere für eine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland beschleunigen. Dazu zähle eben auch die Zuverlässigkeitsüberprüfung, die beschleunigt durchgeführt werden müsse, forderte von Randow.
Auch der Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV), Ralph Beisel, hatte auf einen Personalmangel hingewiesen. „Über alle Standorte hinweg fehlen den Dienstleistern, die an der Abfertigung der Passagiere beteiligt sind, rund 20 Prozent Bodenpersonal im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit“, sagte Beisel in einem Zeitungsinterview in der vergangenen Woche. Vor allem beim Check-in, beim Beladen der Koffer und in der Luftsicherheitskontrolle könne das in Spitzenzeiten zu Engpässen führen.
22 Juni 2022

Personalmangel an Flughäfen: 2000 Fachkräfte aus Türkiye sollen helfen
Der Personalmangel an den Flughäfen stellt die Branche vor Probleme. Neben langen Warteschlangen könnte auch der Mangel an Bodenpersonal für Chaos in der Sommersaison sorgen. Deshalb will die Branche rund 2000 Fachkräfte aus Türkiye einsetzen.
TRT Deutsch
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