Nach den massiven Handelskonflikten zwischen den USA und der EU erhofft sich die deutsche Industrie vom kommenden US-Präsidenten Joe Biden einen „Neustart auf Augenhöhe“. Industriepräsident Dieter Kempf sagte am Sonntag laut einer Mitteilung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI): „Es muss jetzt nach der Trump-Ära darum gehen, unsere Beziehungen wiederzubeleben und das beschädigte Vertrauen neu aufzubauen.“
Kempf appellierte an Biden, das „riesige Potenzial“ des transatlantischen Marktes ernst zu nehmen. „EU- und US-Unternehmen handeln Tag für Tag miteinander Waren im Wert von rund 1,7 Milliarden Euro. Ein Industriegüterabkommen und stärkere Zusammenarbeit in Regulierungsfragen würden beiden Seiten dringend benötigte Wachstumsimpulse geben.“ Auch sei die Zeit reif, „dass die EU und USA starke gemeinsame Standards bei künstlicher Intelligenz oder bei der internationalen Datennutzung setzen“.
Der BDI hofft nun auch darauf, dass der seit Jahrzehnten währende Streit um Airbus- und Boeing-Subventionen in Verhandlungen beigelegt werden kann. „Die Zölle, die die USA inzwischen erheben, belasten die Wirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks“, sagte Kempf. „Wir setzen darauf, dass der zukünftige US-Präsident die EU wieder als Verbündeten behandelt.“
dpa
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