Start der Fußball-EM: Eröffnungsspiel zwischen Italien und der Türkei im Olympiastadion von Rom. (dpa)
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Darauf haben die Fußball-Fans 364 Tage lang gewartet: Mit fast genau einem Jahr Verspätung wird in Rom die Fußball-EM - der offizielle Name lautet trotz der Verschiebung „UEFA EURO 2020“ - angepfiffen. Die Türkei und Italien machen dabei den Anfang. Beide brauchen einen guten Start in der Gruppe A. SEHNSUCHT: Nach fünf Jahren Abstinenz von der großen Turnier-Bühne ist die Sehnsucht nach der Rückkehr in Italien groß. „Wir haben lange auf diese EM gewartet und jetzt ist sie endlich da“, sagte Leonardo Bonucci. Die verpasste WM 2018 war ein Tiefpunkt der italienischen Fußball-Geschichte, doch seitdem ging es stetig bergauf. „Wir sind scharf darauf, wieder zurückzukommen“, verkündete Kapitän Giorgio Chiellini. Der neue Coach Roberto Mancini stellte eine Auswahl aus jungen Talenten und erfahrenen Routiniers zusammen - 27 Siege in Serie waren zuletzt der Lohn. „Es ist eine große Ehre, das eigene Land zu vertreten. Wir können es nicht erwarten, dass es losgeht“, sagte Mancini, der zum Auftakt wohl noch auf den verletzten Marco Verratti verzichten muss. LEIDENSCHAFT: Herz, Einsatz und Kampf - dafür stehen türkische Nationalmannschaften seit jeher. Doch die aktuelle Auswahl von Coach Şenol Güneş bringt auch reichlich Qualität mit. Vor allem die Abwehr um den früheren Bundesliga-Spieler Çağlar Söyüncü und Juventus-Profi Merih Demiral gilt als stärkster Mannschaftsteil. Aber auch offensiv hat die aktuelle Generation einiges zu bieten. Hinter dem gesetzten Sturm-Routinier Burak Yilmaz wirbeln der Ex-Leverkusener Hakan Çalhanoğlu, Yusuf Yazıcı vom französischen Meister OSC Lille und der Düsseldorfer Kenan Karaman. „Ich hoffe, wir bekommen die drei Punkte. Wir werden unser Bestes auf dem Platz geben“, sagte Çalhanoğlu. Zum Weiterkommen in der schweren Gruppe A strebt die Türkei mindestens einen Punkt gegen Italien an. „Für uns hängt sehr viel vom Eröffnungsspiel ab“, sagte Güneş. SHOWBETRIEB: Kurz vor dem Anpfiff will die UEFA mit einer „virtuellen Show der Superlative“ für Begeisterung sorgen. U2-Frontmann Bono, Gitarrist The Edge und DJ Martin Garrix sind für den musikalischen Höhepunkt fest eingeplant. Der offizielle Song heißt „We Are The People“. Wie schon im Finale der Champions League in Porto soll sich das Stadion für die Show digital verkleiden - „dank modernster Technologie“, wie die UEFA schrieb. Der Rasen werde sich so in eine blau-weiße Flamme verwandeln.

dpa