Olympisches Feuer (dpa)
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Das griechische Olympische Komitee (HOC) hat das Olympische Feuer am Donnerstag an die Organisatoren der kommenden Spiele in Tokio übergeben. Wegen der Coronakrise fand nur ein Mini-Zeremonie im marmornen Panathinaikon Stadion - dem Austragungsort der ersten Spiele der Neuzeit 1896 – statt. „Wir hoffen, dass das Olympische Feuer das Virus auslöscht“, sagte HOC-Präsident Spyros Kapralos. Das Feuer wird nun in einer Sonderlampe per Flugzeug nach Japan gebracht. Vor leeren Rängen nahmen an der Übergabe nur wenige Mitglieder des HOC und Vertreter von Tokio teil. Die Flamme wurde von der früheren Schwimmerin Naoko Imoto übernommen, die zurzeit in Griechenland lebt. Yoshiro Mori, der Präsident des Tokio-Organisationskomitees, war wegen der Ansteckungsgefahr nicht nach Athen gekommen und richtete per Video eine Botschaft an die Griechen und die Welt des Sports. Er bedauerte, dass die geplanten Feierlichkeiten in Athen nicht stattfinden konnten. Tokio werde für die Spiele fertig sein. „Am 24. Juli wird das Feuer in Tokio entfacht“, versicherte Mori. Derweil bezeichnete der japanische Finanzminister und ehemalige Premierminister Taro Aso in einem parlamentarischen Ausschuss die Tokio-Spiele als „verflucht“. Dies ist kein Satz, den die Presse gerne hören würde, aber er ist „wahr“, sagte Aso, der bei den Spielen 1976 in Montreal Mitglied der japanischen Schießmannschaft war. Aso hofft auf eine Situation, „in der jeder zumindest sicher und glücklich nach Japan kommen kann. Aber die Frage ist, wie wir das machen.“ Das könne Japan nicht allein erreichen. Einen Tag nach der Entzündung des Feuers am 12. März war der traditionelle Fackellauf durch Griechenland wegen der Coronavirus-Pandemie abgebrochen worden. In Japan ist noch der viermonatige Fackellauf geplant, die Organisatoren haben aber die meisten Feierlichkeiten gestrichen, zudem sollen die Menschen am Straßenrand Abstand zu anderen halten. Geschieht dies nicht, könnte der Lauf gestoppt werden. Die Sommerspiele in Japans Hauptstadt sollen vom 24. Juli bis 9. August stattfinden.

dpa