Das russische Verteidigungsministerium und der FSB warnen vor möglichen weiteren ukrainischen Seeminen im Schwarzen Meer und im Bosporus. (dpa)
Folgen

Das russische Verteidigungsministerium hat erneut vor der Gefahr von frei im Schwarzen Meer schwimmenden ukrainischen Seeminen gewarnt. Die Minen hätten sich aus ihren Verankerungen gelöst und würden vor den Küsten der Anrainer-Staaten treiben, sagte Generalmajor Michail Misinzew am Montagabend in Moskau. Im Bosporus und im Schwarzen Meer nahe der Grenze zu Bulgarien habe die türkische Seite zwei solcher Minen entschärft. Die Gefahr bestehe aber weiter. Zuvor hatten das russische Ministerium und der für den Grenzschutz zuständige russische Geheimdienst FSB vor den Minen gewarnt.

Seeminen wurden unschädlich gemacht

Das türkische Verteidigungsministerium hatte am Montagmorgen mitgeteilt, erneut eine Seemine in den Gewässern des Landes entdeckt zu haben. Bereits am Samstag war an der Meerenge Bosporus, die das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer verbindet, eine Seemine entdeckt und unschädlich gemacht worden. Die Behörden untersagten zudem die nächtliche Fischerei vor der nordwestlichen türkischen Küste des Schwarzen Meeres. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, das Schwarze Meer vermint zu haben. Das russische Militär berichtete zudem über neue Angriffe in der Ukraine. Im Gebiet Schytomyr wurden demnach durch Raketenbeschuss zwei große Munitionslager zerstört. Zudem seien drei Kampfjets abgeschossen worden. In der umkämpften Hafenstadt Mariupol sei ein Hubschrauber zerstört worden, mit dem nach Moskauer Angaben Kämpfer des rechtsextremen ukrainischen Asow-Regiments in Sicherheit gebracht werden sollten. Überprüfbar waren die Angaben nicht.

Propagandakrieg um den Umgang mit Zivilisten Die russische Seite warf ukrainischen Truppen erneut vor, aus den umkämpften Städten Sumy und Saporischschja fliehende Zivilisten beschossen zu haben. Auch die Ukraine wirft russischen Truppen immer wieder vor, die Flucht von Zivilisten mit Feuer zu sabotieren. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, aus den umkämpften Gebieten in der Ukraine seien bisher 469.683 Menschen, darunter 97.345 Kinder, in Sicherheit gebracht worden.

Mehr als 105.000 Menschen seien ohne Beteiligung der ukrainischen Behörden aus Mariupol herausgebracht worden. Die ukrainischen Behörden werfen dem russischen Militär vor, die Zivilisten zu verschleppen.

dpa