14. Juni 2021: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und US-Präsident Joe Biden bei ihrem Treffen (AA)
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US-Präsident Joe Biden hat sich nach einem Treffen mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan zuversichtlich gezeigt, dass die Länder an ihren Differenzen arbeiten können. „Wir hatten ein positives und produktives Treffen“, sagte Biden am Montag nach dem Abschluss des Nato-Gipfels in Brüssel, an dessen Rande die beiden Präsidenten zusammenkamen. Sie hätten - auch unter vier Augen - ausführlich darüber diskutiert, wie sie bei einer Reihe von Themen vorgehen könnten, berichtete Biden. „Unsere Teams werden ihre Gespräche fortsetzen und ich bin zuversichtlich, dass wir echte Fortschritte machen werden.“
Biden ging nicht ins Detail, worum es im Einzelnen ging. Eines der Problempunkte zwischen den Alliierten ist das russische S-400-Raketenabwehrsystem, das die Türkei trotz des Widerstands der USA und der Nato beschafft hat. Aus Sicht Washingtons gefährde der Einsatz des Systems angeblich die Sicherheit von US-Soldaten und von amerikanischer Militärtechnologie. Es gibt eine Reihe weiterer Streitthemen.
Erdoğan bezeichnete das Gespräch als „konstruktiv“. Er glaube nicht, dass es irgendwelche „unlösbaren Probleme“ zwischen den beiden Ländern gebe, „Dialogkanäle“ sollten offen gehalten werden. Gleichzeitig wiederholte er seine Forderung nach mehr Unterstützung von Seiten der Nato-Partner für sein Land im Kampf gegen den Terrorismus und kritisierte die Unterstützung terroristischer Organisationen wie der PKK. Ein „unentschlossenes Verhalten“ werde den Terror nicht verschwinden lassen, sagte Erdoğan der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge.
Die Türkei kritisiert immer wieder die Unterstützung der USA für die YPG, die als syrischer Ableger der Terrororganisation PKK gilt. In der Türkei wird die PKK für den Tod von mehr als 40.000 Menschen verantwortlich gemacht. Sie wird in der EU und den USA als Terrororganisation gelistet.

TRT Deutsch und Agenturen