Türkiye wird mit Russland und der Ukraine Schritte zur Sicherstellung des Exports von ukrainischem Getreide in die Welt erörtern. Das gab der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Sonntag bei einer Veranstaltung in der osttürkischen Provinz Van bekannt. Das Staatsoberhaupt verwies dabei auf anstehende Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj.
Ankara ist an Bemühungen um die Einrichtung eines UN-geführten Mechanismus beteiligt, der die ukrainischen Schwarzmeerhäfen freigeben und die Verschiffung von bis zu 25 Millionen Tonnen Getreide ermöglichen soll. Türkiye sei dazu bereit, den Transport des Getreides über das Schwarze Meer zu erleichtern und zu schützen, erklärten türkische Beamte.
Aufgrund des Krieges in der Ukraine und Sanktionen gegen Russland warnen westliche und russische Beamte vor einer weltweiten Nahrungsmittelkrise. Russland und die Ukraine zählen zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt. Beide Länder hatten im vergangenen Jahr zusammen einen Anteil von rund 30 Prozent an den weltweiten Weizenexporten.
Seit Beginn der russischen Offensive am 24. Februar wurden nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 4000 Zivilisten getötet. Mehr als 14 Millionen Menschen waren gezwungen, aus ihren Häusern zu fliehen. Nach Angaben von UNICEF werden jeden Tag durchschnittlich zwei Kinder in dem Konflikt getötet. Etwa 15,7 Millionen Menschen in der Ukraine benötigen humanitäre Hilfe.
Mehr dazu: Stoltenberg zu NATO-Erweiterung: Bedenken von Türkiye ernstnehmen
13 Juni 2022
Türkiye verhandelt mit Russland und Ukraine über Getreideausfuhr
Türkiye wird nach Angaben von Präsident Erdoğan Gespräche mit Russland und der Ukraine über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide führen. Am Ende soll die Verschiffung von bis zu 25 Millionen Tonnen Getreide aus Schwarzmeerhäfen stehen.
TRT Deutsch
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