In einer gemeinsamen Erklärung haben Abgeordnete des türkischen Parlaments die antimuslimischen Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron aufs Schärfste verurteilt. Unterzeichnet wurde die Erklärung von der Regierungspartei AK-Partei, der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP), der Partei der Nationalen Bewegung (MHP) und der İyi Partei (IP).
Macron beschrieb den Islam als eine Religion „in der Krise“ und kündigte Pläne für strengere Gesetze zur Überwachung von Moscheen und muslimischen Einrichtungen an. Hintergrund ist der extremistische Mord an einem Lehrer, der im Unterricht diffamierende Cartoons des Propheten Mohammed gezeigt hatte. Frankreich werde nicht „auf Karikaturen und Zeichnungen verzichten, auch wenn andere sich davon zurückziehen“, sagte Macron. Auch ließ er die umstrittenen Karikaturen auf öffentliche Gebäude abbilden.
Mehrere muslimische Länder begannen daraufhin am Sonntag einen Boykott gegen Frankreich. Händler in Jordanien, Kuwait und Katar nahmen französische Waren aus ihren Filialen. In Bangladesch protestierten Zehntausende Menschen gegen Macrons Politik.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan warf dem französischen Präsidenten Islamfeindlichkeit vor. Er zweifelte an dessen geistiger Gesundheit und bezeichnete Macron unter anderem als Krankheitsfall, der sich untersuchen lassen müsse. Paris rief aus Protest seinen Botschafter aus Ankara zurück.
TRT Deutsch
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