Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu auf einer Pressekonferenz mit der spanischen Außenministerin Arancha Gonzalez Laya. (AA)
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Die Türkei arbeitet daran, ein neues Kapitel in ihren Beziehungen mit der EU aufzuschlagen. Das sagte Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu in einer Pressekonferenz mit seiner spanischen Amtskollegin Arancha Gonzalez Laya in der Hauptstadt Madrid.

„Im Jahr 2020 gab es aufgrund einiger Probleme, die wir mit einigen Mitgliedsländern hatten, gelegentlich Spannungen in unseren Beziehungen mit der EU“, so Çavuşoğlu. Das sei aber keine Situation, die sich Ankara wünsche.

Der letzte Gipfel habe hierbei eine Grundlage für den konstruktiven Austausch geschaffen. Vor diesem Hintergrund lobte Çavuşoğlu die Bemühungen Spaniens. Er kündigte zudem einen Besuch in Brüssel an, wo er am 21. Januar Gespräche mit dem EU-Außenpolitikchef Josep Borrell führen werde.

Dialog mit Griechenland und der EU

Çavuşoğlu äußerte sich vor den anwesenden Reportern auch zum Konflikt mit Griechenland. Es habe in Vergangenheit mehrere Gelegenheiten gegeben, einen Dialog zu initiieren. „Wir versuchen, diese Gelegenheiten zu nutzen. Die Türkei ist immer für Gespräche offen, ohne irgendwelche Vorbedingungen. Das ist der einzige Weg, wie wir Spannungen abbauen und Probleme lösen können“, betonte er.

Der türkische Außenminister sagte auch, dass die Türkei und die EU zusammenarbeiten sollten, um die Herausforderungen zu bewältigen, die durch die neue Corona-Pandemie entstanden sind. Vor allem bei der Bewältigung der Flüchtlingsfrage sei eine faire Lastenteilung notwendig, fügte Çavuşoğlu hinzu.

Positive Agenda für Türkei-EU-Beziehungen nötig

Die spanische Außenministerin Laya forderte ihrerseits eine positive Agenda für die Türkei-Eu-Beziehungen. Dafür seien „dialogbasierte Verhandlungen“ nötig, „um die Provokationen und Spannungen zu beseitigen.“

Es sei auch wichtig, das Abkommen über die Zollunion zwischen der Türkei und der EU zu aktualisieren. „Gleichzeitig sollten beide Parteien gemeinsam an der Frage der Visafreiheit arbeiten“, so die Außenministerin.

Laya sagte auch, dass Themen wie die Beziehungen der Türkei zu Griechenland und Frankreich sowie die Zypernfrage während ihres Treffens mit Çavuşoğlu besprochen worden seien und fügte hinzu, dass Spanien politische Lösungen unterstützte.

Die Türkei sei wichtig für Spanien, „ein Land, das eine besondere Beziehung zur EU hat, Zugang zu ausländischen Märkten besitzt, bereits ein Kandidat für die Vollmitgliedschaft in der EU ist.“

TRT Deutsch