Der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun. (AA)
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Die Türkei hat am Freitag den Micro-Bloggingdienst Twitter für die Sperrung von mehr als 7.000 Accounts türkischer User kritisiert.

Das Unternehmen hatte behauptet. dass es sich dabei um Fake-Konten handele. Diese seien angeblich erstellt worden, um den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zu unterstützen.

„(Dies) hat wieder einmal gezeigt, dass Twitter kein bloßes soziales Medienunternehmen ist, sondern eine Propagandamaschine mit bestimmten politischen und ideologischen Neigungen“, sagte der Kommunikationsdirektor der Türkei, Fahrettin Altun, in einer Erklärung vom Freitag.

Altuns Reaktion erfolgte, nachdem Twitter mitteilte, 7.340 Konten eines vermeintlichen Netzwerks gelöscht zu haben, das Anfang 2020 entdeckt worden sei. Dieses soll der Behauptung nach politische Narrative der AK-Partei unterstützt haben.

Es sei „offensichtlich“, dass das Unternehmen die Regierung beschmutzt, sagte Altun. Twitter versuche auf diese Weise, die Politik in der Türkei zu beeinflussen.

Umstrittener Bericht

Die Behauptungen, es handele sich um Fake-Profile zur Unterstützung des Präsidenten, die von einer zentralen Behörde verwaltet würden, seien schlichtweg „unwahr“, unterstrich er.

Altun sagte, die Dokumente, die zitiert worden seien, um die Entscheidung von Twitter zu unterstützen, seien unwissenschaftlich, voreingenommen und politisch motiviert. Es sei skandalös, auf einen Bericht von Personen zu verweisen, die für „ihre ideologischen Ansichten“ wärben.

Der türkische Beamte bezog sich offenbar auf einen Bericht des Stanford-Internet-Observatoriums. Darin heißt es, das Netzwerk habe rund 37 Millionen Tweets veröffentlicht, in denen für die AK-Partei geworben worden sei. Auf der anderen Seite seien die wichtigsten Oppositionsparteien der Türkei kritisiert worden.

Altun sagte auch, dass Twitter vielmehr darauf bedacht sei, die Propaganda antitürkischer Gruppen zu fördern und zu unterstützen - einschließlich der Terrororganisationen FETÖ und PKK. „Wir möchten dieses Unternehmen an das Schicksal einer Reihe von Organisationen erinnern, die in der Vergangenheit versucht haben, ähnliche Schritte zu unternehmen“, sagte er.

TRT Deutsch