Fahrettin Altun (m), Kommunikationsdirektor der Republik Türkei in Aghdam, Aserbaidschan am 11. April 2021. (dpa)
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Die UNESCO solle sich mit der Zerstörung des kulturellen Erbes in der Region Berg-Karabach beschäftigen – ohne dabei heuchlerisch vorzugehen. Das forderte der Kommunikationsdirektor der Türkei, Fahrettin Altun, am Sonntag bei einem Besuch in der aserbaidschanischen Region Aghdam, die vergangenes Jahr im Karabach-Krieg von der armenischen Besatzung befreit worden war.

„Es gab Invasion, Barbarei und Verfolgung in diesem Land. Kulturschätze wurden zerstört. Wir sehen es hier mit eigenen Augen“, erklärte Altun. Gemeinsam mit Vertretern des Türkischen Rates – einer internationalen Organisation von mehreren Turkstaaten – besuchte der Kommunikationsdirektor die Südkaukasus-Region.

Der Berater des aserbaidschanischen Präsidenten, Hikmet Hadschijew, der kirgisische Kulturminister Kairat Imanalijew, der Leiter der Agentur für Information und Massenkommunikation der usbekischen Präsidentschaft, Asadjon Chodschajew, der kasachische Vizeminister für Information, Askhat Oralow, und der ungarische Staatssekretär für Sicherheitspolitik, Peter Sztaray, schlossen sich dem Besuch an. Auch der Geschäftsführer der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu, Serdar Karagöz, nahm als Medienvertreter an der Aserbaidschan-Reise teil.

Delegation beklagt Zerstörungen

Der Kommunikationsdirektor der Türkei sagte, dass der Besuch in Aghdam zwar die Bedeutung des Sieges in Karabach deutlich mache. Es sei dennoch betrüblich gewesen, die zerstörten Städte zu sehen.

In Hinblick auf die Verantwortung internationaler Organisationen wie UNESCO für den Schutz von Kulturschätzen kritisierte Altun: „Kulturschätze wurden zerstört, aber die Institutionen, die für den Schutz der Kulturschätze der Welt zuständig sind, haben geschwiegen.“

„Diese Kulturschätze wurden komplett zerstört, um die Spuren des Türkentums und des Islam auszulöschen“, so Altun. „Aber es ist ihnen nicht gelungen, es wird ihnen nicht gelingen. Denn dieses Land ist das Land der Türken und des Islam. Die Grausamkeit der Tyrannen und ihre barbarische Politik konnten keine Antwort finden.“

Altun unterstrich die Bedeutung des Sieges in Berg-Karabach für Aserbaidschan, die Türkei und die Region. Die jahrzehntelange Besatzung sei durch die Entschlossenheit von Präsident Ilham Alijew beendet worden.

Altun: „Es ist ein Kriegsverbrechen“

Der türkische Kommunikationsdirektor besuchte überdies die aserbaidschanische Stadt Gandscha, die während des jüngsten Konflikts von armenischen Streitkräften mit Raketen bombardiert worden war. Dutzende Bürger waren dabei getötet und verletzt worden.

„Es ist ein Kriegsverbrechen, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Menschen, einschließlich Kinder, in zivilen Siedlungen im Schlaf zu ermorden“, so Altun.

Der Krieg zwischen Baku und Eriwan endete offiziell, nachdem beide Konfliktparteien am 10. November 2020 ein von Russland vermitteltes Abkommen zur Beendigung der Kämpfe und zur Erarbeitung eines umfassenden Lösungsplans unterzeichnet hatten. Während des 44-tägigen Konflikts konnte Aserbaidschan mehrere Städte sowie fast 300 Siedlungen und Dörfer in Berg-Karabach befreien.

TRT Deutsch