Der türkische Präsident Erdoğan bei der Verkündung des staatlichen Hilfspakets.  (dpa)
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Die Türkei hat den zweiten Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet. Es handele sich um einen 61-jährigen Mann, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Mittwochabend auf Twitter mit, ohne Details zu nennen. Zudem stieg die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen an. 93 neue Fälle seien dazugekommen, schrieb Koca. Damit sind in der Türkei nach offiziellen Angaben bislang 191 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) geht davon aus, dass die Dunkelziffer der Erkrankten höher ist als die offiziellen Fallzahlen.

Türkei stellt Wirtschaftspaket von rund 14 Milliarden Euro vor

Angesichts der Coronakrise hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ein Wirtschaftspaket von umgerechnet rund 14 Milliarden Euro vorgestellt. Er appellierte am Mittwoch zudem an die türkische Bevölkerung, zu Hause zu bleiben. „Meine Bitte an jeden Einzelnen meines Volkes ist, so weit es geht, das Haus nicht zu verlassen, bis die Gefahr des Covid-19 gebannt ist“, sagte Erdoğan in Ankara nach einer Beratung mit mehreren Ministern. Wie in anderen Ländern seien alle Maßnahmen „vorübergehend“ und wenn sich jeder daran halte, „können wir die Zeit, in der wir zu Hause bleiben, auf drei Wochen beschränken“, sagte er. Zu dem Hilfspaket sagte er, unter anderem könnten Firmen, deren Existenz durch die Krise bedroht sei, ihre Kreditzahlungen um bis zu drei Monate verzögern und erhielten - wenn nötig - weitere finanzielle Unterstützung. Zudem werde der Tourismussektor finanziell unterstützt.

Präsident Erdoğan ruft Bürger zu Solidarität auf

Erdoğan rief die türkischen Bürger dazu auf, solidarisch zu sein und vor allem auf alte Mitmenschen Rücksicht zu nehmen. Er kündigte zudem an, kostenlos Atemschutzmasken und als Desinfektionshilfe „kolonya“, (die türkische Form des Kölnisch Wasser), an Menschen ab 65 Jahren vorerst in Ankara und Istanbul auszuteilen. Er betonte, dass es in der Türkei im internationalen Vergleich erst wenige Fälle gebe und die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen rechtzeitig getroffen seien.


dpa