Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu (l.) mit dem Präsidenten der Türkischen Republik Nordzypern Ersin Tatar (r.) bei einer Ansprache.  (AA)
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Die Wiedervereinigung Zyperns als eine Föderation ist vom Tisch. Das sagte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Dienstag in Nikosia. Jedes künftige Abkommen müsse zwischen zwei gleichberechtigten souveränen Staaten ausgehandelt werden.


„Wenn es souveräne Gleichheit gibt, dann kann es zwei Staaten geben“, unterstrich Çavuşoğlu auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten der Türkischen Republik Nordzypern, Ersin Tatar.

Çavuşoğlu sagte, es sei sinnlos, die Idee eines föderalen Zyperns immer wieder aufzuwärmen. Die Verhandlungen hätten in den letzten fünf Jahrzehnten zu keinem Ergebnis geführt.

Der Diplomat erklärte, die Zyperngriechen müssten sich mit der „De-facto-Situation“ auf der Insel abfinden und auf der Grundlage „souveräner Gleichberechtigung“ verhandeln. Nur so könne ein Zwei-Staaten-Abkommen erzielt werden.

Er fügte hinzu, dass während der Treffen in Crans Montana sowohl die Türkei als auch die Türkische Republik Nordzypern betonten, dass es künftig keine Verhandlungen für eine Föderation geben werde, „Griechische Seite blockiert Lösung“

Çavuşoğlu merkte an, dass die Suche nach einer Lösung der Zypernfrage seit 52 Jahren an der Haltung der zyperngriechischen Seite scheitere. Diese wolle „nichts mit dem zyperntürkischen Volk und der Türkischen Republik Nordzypern teilen“.

„Es gibt bereits zwei Gemeinschaften auf der Insel Zypern, zwei Völker, zwei Staaten“, fügte er hinzu.

Nach dem Militärputsch in Zypern 1974 und Massakern gegen die türkische Minderheit folgte eine Intervention der Türkei als Garantiemacht. Seitdem ist die Insel geteilt. Im Norden wurde 1983 die Türkische Republik Nordzypern gegründet. Im Süden befindet sich die zyperngriechische Verwaltung.

In den letzten Jahren gab es immer wieder Friedensgespräche, darunter eine gescheiterte Initiative 2017 in der Schweiz unter der Schirmherrschaft der Garantiemächte Türkei, Griechenland und Großbritannien.

TRT Deutsch