Anlässlich des Europatags hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Sonntag auf dem Twitter-Account des Präsidialamts eine Botschaft veröffentlicht. Obwohl die Europäische Union in letzter Zeit mit Herausforderungen wie Islamophobie und Xenophobie konfrontiert sei, werde die Türkei weiterhin auf das Ziel einer EU-Mitgliedschaft hinarbeiten, betonte der Präsident.
Die EU habe bis heute einen großen Beitrag zur Herstellung von Frieden, Stabilität und Wohlfahrt auf „unserem Kontinent und darüber hinaus“ geleistet, hieß es in der Erklärung. Zuletzt sei die Union jedoch mit Herausforderungen wie der Flüchtlingskrise, Islamophobie, Xenophobie oder einer zerbrechlichen Wirtschaft konfrontiert.
Ein Mangel an strategischer Geduld und Vision habe die EU daran gehindert, zu einem starken globalen Akteur zu werden. Um dem entgegenzusteuern, schlägt Erdoğan mehrere Maßnahmen vor: Neben der Überarbeitung der Entscheidungsmechanismen und einer neuen institutionellen Struktur seien eine neue Vision sowie eine „neue, umfassende Rhetorik“ notwendig.
Laut Erdoğan ist die Aufrechterhaltung der Stärke der EU ohne die Unterstützung aus Ankara nicht möglich. „Trotz dieser Umstände hat sich die EU nicht an ihre Versprechen bezüglich unserer Vollmitgliedschaft gehalten“, kritisierte der Präsident. Er wünsche sich eine Beziehung zwischen Brüssel und Ankara, die auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen basiere.
„Die Türkei hält trotz der Doppelmoral und der Hindernisse, mit der sie konfrontiert wird, an ihrer entschiedenen Einstellung und den Bemühungen zum strategischen Ziel einer EU-Mitgliedschaft fest“, unterstrich der Präsident.
TRT Deutsch
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