Archivbild. Der aus Syrien geflüchtete Tareq Alaows wollte für die Grünen in den Bundestag. (dpa)
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Der aus Syrien geflüchtete Grünen-Politiker Tareq Alaows hat seine Bundestagskandidatur aus Angst um sich selbst und sein engstes Umfeld zurückgezogen. „Die hohe Bedrohungslage für mich und vor allem für mir nahestehende Menschen ist der wichtigste Grund für die Rücknahme meiner Kandidatur“, erklärte Alaows in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. Die Rassismuserfahrungen während seiner Kandidatur bezeichnete er darin als „erschreckend“.

Die große öffentliche Aufmerksamkeit für seine Kandidatur habe gezeigt, was für geflüchtete Menschen möglich sein könne. „In unserer Gesellschaft mangelt es leider an diskriminierungsfreien Räumen in allen Bereichen des Lebens“, erklärte er jedoch. „Es ist an uns allen, dies konkret in unserem Umfeld anzugehen und zu verändern.“ Er werde sich nun „für einen gewissen Zeitraum“ aus der Öffentlichkeit zurückziehen.

Alaows war im Februar als gemeinsamer Kandidat für die Bundestagswahl der Grünen aus Oberhausen und Dinslaken nominiert worden. „Für diese Entscheidung des Rückzugs zum Wohl der Sicherheit seines engsten Umfelds hat er Respekt verdient und unseren Rückhalt“, erklärten der Kreis- und Ortsverband der Grünen. Nun werde mit der Suche nach einem neuen Kandidaten begonnen.

Integrationsbeauftragte bedauert Rückzug

Die Integrationsstaatsministerin der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), bedauerte den Verzicht des syrischen Geflüchteten Tareq Alaows auf eine Bundestagskandidatur. „Dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft bedroht und damit von demokratischem Engagement abgehalten werden, dürfen wir niemals hinnehmen", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwochsausgaben). Der 31-jährige Grünen-Politiker hatte seine Bundestagskandidatur in Nordrhein-Westfalen wegen rassistischer Drohungen gegen sich selbst und seine Familie zurückgezogen.

Der Grünen-Politiker wollte „als erste aus Syrien geflüchtete Person im Bundestag den hunderttausenden Menschen, die auf der Flucht sind und hier mit uns leben, eine politische Stimme geben“, wie er bei der Bewerbung erklärt hatte. Alaows war im Februar als gemeinsamer Kandidat für die Bundestagswahl der Grünen aus Oberhausen und Dinslaken nominiert worden. „Für diese Entscheidung des Rückzugs zum Wohl der Sicherheit seines engsten Umfelds hat er Respekt verdient und unseren Rückhalt“, erklärten der Kreis- und Ortsverband der Grünen. Nun werde mit der Suche nach einem neuen Kandidaten begonnen.

AFP