Archivbild: NRW-Innenminister Herbert Reul  (dpa)
Folgen

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul hat sich klar gegen CSU-Chef Markus Söder als Unions-Kanzlerkandidat ausgesprochen. „Heiße Luft und eine Politik, die auf Inszenierungen setzt, bringen die CDU nicht weiter“, sagte der CDU-Politiker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ihm sei „unerklärlich“, wie Leute auf die Idee kommen könnten, dass Söder ein guter Kanzlerkandidat sei. „In der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass der abgewogene und verantwortliche Kurs der NRW-Landesregierung in allen Punkten erfolgreicher war als die pseudo-restriktive Strategie von Söder. Deshalb glaube ich, dass Armin Laschet der bessere Kanzlerkandidat für die Union wäre.“ Reul ist Mitglied im Kabinett von Ministerpräsident Armin Laschet, der sich um den CDU-Vorsitz bewirbt und als möglicher Unions-Kanzlerkandidat gilt. „Söder hat der Union mit seiner Strategie, die AfD rechts überholen zu wollen, seit 2015 schweren Schaden zugefügt. Das hat uns fast 20 Prozent an Zustimmung gekostet“, so Reul. Immerhin habe Söder das inzwischen eingesehen. „Dass er sich nun einen grünen Anstrich gibt, zeigt nur, dass er keinen klaren politischen Kompass hat.“ Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach sagte in der ntv-Sendung „#timeline“: „Ich glaube sogar bei Markus Söder: Wenn er es will, dann wird er es auch. Ob er es will? Dafür hat er mir schon zu oft nein gesagt. Man könne natürlich sagen, das sei ein bisschen kokettiert, er möchte nur lang genug gefragt und gebeten werden. „Ich weiß aber auch, wie wichtig der CSU die Landtagswahl in Bayern ist. Und das wird für die CSU eine ganz wichtige Frage: Mit wem haben wir die besten Chancen?“

dpa