In der Diskussion um eine mögliche Corona-Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten hat sich die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Dilek Kalaycı, für weiterhin freiwillige Tests ausgesprochen. Die Reisenden seien „ja erst mal nur ein Verdachtsfall“, sagte die Berliner Gesundheitssenatorin am Montag im ZDF Morgenmagazin.
„Einen Test vorzunehmen ist schon ein starker Eingriff in die Intimsphäre beziehungsweise in die körperliche Unversehrtheit“, sagte die SPD-Politikerin.
Rückkehrer aus dem Auslandsurlaub können sich seit dem Wochenende an mehreren Flughäfen in Deutschland freiwillig und kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will aber prüfen lassen, ob es rechtlich möglich sei, verpflichtende Tests einzuführen.
Die Freiwilligkeit der Tests ist umstritten. So sprach sich Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) im ZDF-Morgenmagazin für verpflichtende Corona-Tests nach dem Aufenthalt in einem Staat mit hohem Infektionsrisiko aus: „Ich halte eine Verpflichtung für wichtig und notwendig. Beziehungsweise wir müssen schauen, wie wir hier eine bundeseinheitliche Lösung hinbekommen.“
Kritik gab es auch daran, dass die Tests kostenlos durchgeführt werden - anders als für die meisten symptomfreien Menschen, die sich ohne vorherigen Auslandsaufenthalt testen lassen wollen. Kalaycı erklärte dies mit den international hohen Infektionszahlen.
Auslandsurlauber, die in häuslicher Quarantäne seien, müssten sich zudem auf stichpunktartige Kontrollen einstellen. Darauf haben sich die Gesundheitsminister der Länder geeinigt, sagte Kalaycı. Dafür sollen künftig auch die Daten der Fluggäste, etwa Aussteigerkarten, an die Gesundheitsämter weitergeleitet werden.
27 Juli 2020
Kalaycı verteidigt freiwillige Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer
Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz spricht sich anders als der Bundesgesundheitsminister für freiwillige Corona-Tests bei Urlaubsrückkehrern aus. „Einen Test vorzunehmen ist schon ein starker Eingriff in die Intimsphäre“, so Kalaycı.
dpa
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