29.07.2020, Berlin: Greenpeace-Aktivisten demonstrieren vor dem Bundesministerium für Verteidigung. Sie protestierten mit der Aktion dagegen, dass über 7 Milliarden Euro für Kampfflugzeuge ausgegeben  werden sollen, die Atombomben tragen können. (dpa)
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Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben am Mittwoch am Bundesverteidigungsministerium in Berlin gegen die Anschaffung neuer atomwaffenfähiger Militärjets für mehrere Milliarden Euro protestiert. Sie brachten an der Fassade ein Plakat in der Optik eines Geldscheins mit der Zahl 7,7 Milliarden und der Aufschrift „Keine Milliarden für deutsche Atombomber!“ an. Vor dem Eingang des Ministeriums war auf einem Rundbanner „Wir. Gefährden. Deutschland. Bundesministerium für Atomwaffeneinsätze“ zu lesen. Die Polizei bestätigte einen Einsatz.
Anlass ist laut Greenpeace der anstehende 75. Jahrestag des Atombombenabwurfs am 06. August 1945. „Ministerin Kramp-Karrenbauer macht Deutschland durch ihre Atomwaffenpolitik zum potenziellen Angreifer und zur möglichen Zielscheibe eines Atomangriffs“, sagte Christoph von Lieven, Greenpeace-Sprecher für atomare Abrüstung. „Statt Milliarden an Steuergeldern in atomare Nachrüstung zu stecken, sollte sich die Bundesregierung für eine atomwaffenfreie Welt einsetzen. Die Beendigung der erweiterten nuklearen Teilhabe von Deutschland wäre ein erster Schritt.“
Das Verteidigungsministerium will die überalterte Tornado-Flotte der deutschen Luftwaffe mit bis zu 93 Eurofightern sowie 45 F-18-Kampflugzeugen ersetzen. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte dazu im April deutlich gemacht, dass eine entscheidungsreife Beschlussvorlage erst für die Jahre 2022 oder 2023 erwartet werden kann.

dpa