Der stellvertretende FDP-Chef Wolfgang Kubicki. (Others)
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Der stellvertretende FDP-Chef Wolfgang Kubicki sieht mit dem SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz erhöhte Chancen für eine Ampelkoalition nach der nächsten Bundestagswahl. „Es ist angenehm, dass die SPD ihre neue Liebe für die FDP entdeckt hat und von der SPD so eine neue Machtoption ins Spiel gebracht wird”, sagte Kubicki der „Bild”-Zeitung am Mittwoch. FDP-Vize Katja Suding betonte, für die FDP sei allein entscheidend, „in einer Regierung möglichst viel liberale Politik umsetzen zu können”.

Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister und potenzieller FDP-Generalsekretär Volker Wissing äußerte sich ebenfalls lobend über die Nominierung von Scholz. Er habe sich gefreut, „dass die SPD, die ja mit Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans sehr stark nach links gerückt war, mit der Nominierung von Olaf Scholz als Kanzlerkandidat ein deutliches Signal an die politische Mitte gesendet hat”, sagte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister der „Welt”. Seine pragmatisch-hanseatische Art stehe der SPD sehr gut, befand Wissing.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, bezeichnete in der „Welt“ die FDP als „eine wichtige, traditionsreiche Partei, die mit der SPD immer wieder gut zusammengearbeitet hat und auch in Zukunft wieder gut zusammenarbeiten könnte”. Er halte eine Ampelkoalition deshalb genauso für denkbar wie Rot-Rot-Grün.

In Richtung Linke machte Schneider deutlich, mit der SPD sei ein Austritt aus der Nato nicht zu machen, auch stehe die feste Verankerung in der EU nicht in Frage. „Wir werden auch den Verfassungsschutz nicht abschaffen oder uns vor internationalen Aufgaben drücken”, betonte Schneider. Die SPD werde den Parteitag der Linken im Herbst genau beobachten. „Im Moment ist mir unklar, wo sie politisch hinwollen”, sagte Schneider.

dpa