Kramp-Karrenbauer übt Kritik: Berliner Bezirk lehnt Bundeswehr-Hilfe ab (Symbolbild) (dpa)
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Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat die ablehnende Haltung des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg gegen Hilfe der Bundeswehr zur Nachverfolgung von Kontakten bei Corona-Infizierten kritisiert.

Das berge die Gefahr, eine Verschärfung der Lage für ganz Berlin zu riskieren, sagte die CDU-Chefin dem „Tagesspiegel“. „Mir fehlt jedes Verständnis, dass Rot-Rot-Grün es eher riskiert, dass es rasant steigende Infektionen gibt, dass Infektionsketten nicht nachverfolgt oder nicht eingedämmt werden können, als sich von der Bundeswehr helfen zu lassen“, sagte Kramp-Karrenbauer. Sie sieht „ideologische Gründe“. Überall sonst werde die Hilfe der Soldatinnen und Soldaten dankbar angenommen. In elf Berliner Bezirken kommen bereits Soldaten zum Einsatz, die bei der oft telefonischen Nachverfolgung der Kontakte von Infizierten oder in Teams für Tests eingesetzt werden. Zu den bisher 60 Soldatinnen und Soldaten sollen noch einmal 180 dazukommen. Nur der linksalternative Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg möchte nicht auf sie zurückgreifen – obwohl die Zahl der Neuinfektionen dort besonders hoch ist. In dem Bezirk mit rund 290.400 Einwohnern gibt es bisher 1395 bestätigte Corona-Infektionen. Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner an den vergangenen sieben Tagen liegt knapp unter dem kritischen Wert 50.

dpa