Bei einem Besuch in Ramallah im Westjordanland hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Israelis und Palästinenser zum Dialog aufgerufen. Deutschland werde alles dafür tun, dass die „israelischen und palästinensischen Vertreter wieder an den Dialogtisch kommen“, sagte Baerbock bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem palästinensischen Kollegen Rijad al-Maliki am Donnerstagabend. Sie warb für die Zweistaatenlösung als „einzige Option“ für Frieden und Sicherheit in der Region.
Es habe in letzter Zeit einige Annäherungsschritte gegeben, „die Eiszeit der letzten Jahre scheint ein bisschen überwunden“, sagte Baerbock. Gegenseitiges Vertrauen sei das wirksamste Mittel gegen das erneute Aufflammen von Hass und Gewalt. Die Menschen „brauchen endlich wieder einen politischen Prozess“, forderte Baerbock in Ramallah und bot die Unterstützung Deutschlands bei der Vermittlung für neue Verhandlungen an.
Beim Thema Menschenrechte „nehmen wir kein Blatt vor den Mund“
Nach ihrem Besuch am Vormittag in Jerusalem sprach sie auch das Thema Menschenrechte an. Diese seien „unteilbar, wir nehmen da kein Blatt vor den Mund“. Deswegen sei auch Deutschlands „Haltung zum völkerrechtswidrigen Siedlungsbau klar“, sagte die Ministerin in Richtung Israel.
Dort war sie am Morgen zu Gesprächen mit Außenminister Jair Lapid zusammengekommen. In Ramallah traf sie auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Am Freitag reist Baerbock weiter nach Jordanien, letzte Station ihrer Nahost-Reise ist am Samstag Ägypten.
11 Feb. 2022
AFP
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