Archivbild: Dana Guth, frühere AfD-Landesvorsitzende, spricht beim Landesparteitag der Partei Alternative für Deutschland (AfD) in Niedersachsen. (dpa)
Folgen

Niedersachsens ehemalige AfD-Landeschefin Dana Guth ist nach einem Richtungsstreit aus der Partei ausgetreten. Das bestätigte Guth am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. „Nach langer und reiflicher Überlegung habe ich nunmehr den Entschluss gefasst, meine Mitgliedschaft in der AfD zu beenden“, schrieb Guth an den Landesverband und die Kreisvorstände. „Die Partei beschäftigt sich seit Jahren ausschließlich mit sich selbst“, hieß es in ihrer Stellungnahme. „Politischen Einfluss gewinnt sie leider nicht.“ Zunächst berichtete NDR Niedersachsen über Guths Parteiaustritt.

Die als gemäßigt geltende Guth war auf einem Landesparteitag Mitte September dem zum völkisch-nationalistischen „Flügel“ der AfD gerechneten Bundestagsabgeordneten Jens Kestner bei der Vorsitzendenwahl unterlegen. Kurz darauf verließ mit zwei Mitstreitern die Fraktion, die damit ihren Fraktionsstatus verlor.

Es gebe „Fehlentwicklungen“ innerhalb der AfD. Die Partei sei zudem tief gespalten, sagte Guth dem NDR. Es gebe viele bürgerliche Mitglieder, doch der offiziell aufgelöste rechte „Flügel“ übernehme zunehmend das Sagen. „Was Hardcore-Flügel-Vertreter in diesem Land möchten, das ist etwas, womit ich mich nicht identifizieren kann“, sagte Guth.

Kestner sagte dem NDR, Guths Parteiaustritt wundere ihn nicht. „Sie möchte natürlich dem Parteiausschluss zuvorkommen.“ Zu den Vorwürfen Guths zur Dominanz des „Flügels“ sagte Kestner: „Der Flügel ist aufgelöst und über das, was aufgelöst ist, braucht man nicht mehr reden, weil es das nicht mehr gibt.“

dpa