Um das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine weiter auszubauen, hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan Gespräche mit beiden Seiten angekündigt. Zunächst sei am Sonntag ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geplant, sagte Erdoğan am Freitag beim TRT World Forum in Istanbul. Danach werde er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammenkommen. Ein genaues Datum steht aber noch nicht fest.
Das Istanbuler Getreideabkommen war am 22. Juli unter Vermittlung von Türkiye und der UN in Istanbul unterzeichnet worden. Es soll die sichere Durchfahrt ukrainischer Frachtschiffe auf festgelegten Routen durch das Schwarze Meer ermöglichen. Das Abkommen gilt als zentraler Beitrag zur Milderung der durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verschärften globalen Ernährungskrise.
Erdoğan bekräftigte erneut die Unterstützung Ankaras für „die territoriale Integrität der Ukraine“. Zugleich forderte er vom Westen, von der „irrationalen Politik“ gegenüber Russland abzurücken, um den Konflikt nicht weiter zu schüren.
Anti-Terror-Kampf gegen PKK/YPG
Mit Blick auf den Anti-Terror-Kampf gegen die PKK/YPG kritisierte Erdoğan, Türkiye sei von seinen westlichen Bündnispartnern „alleingelassen“ worden. Von einer gemeinsamen Zukunft mit Europa zu träumen, sei daher schwierig, fügte er hinzu.
„Die europäischen Länder bekämpfen nicht den PKK/YPG-Terror, das tut nur Türkiye,“ betonte Erdoğan. Er verwies hierzu auf US-Waffenlieferungen für die PKK/YPG in Syrien.
Türkiye hatte am 20. November die Operation „Kralle-Schwert“ gestartet. In der ersten Phase wurden PKK/YPG-Stellungen im Nordirak und im Norden Syriens bombardiert. Nun soll bald eine Bodenoperation folgen.
9 Dez. 2022
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten
Lettlands Regierungschef rechnet mit Kampfjet-Lieferung an die Ukraine
Der lettische Regierungschef Karins rechnet mit der Lieferung von Kampfflugzeugen durch den Westen an die Ukraine. Zudem fordert er Deutschland auf, mehr für die europäische Verteidigung zu tun und eine Brigade in Litauen zu stationieren.
Selbe Kategorie
Trotz US-Raketenlieferung: Scholz lehnt Taurus-Lieferung weiterhin ab
Bundeskanzler Scholz hält an seinem Nein zur deutschen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine fest. Auch wenn die USA nun Raketen mit größerer Reichweite lieferten, werde sich an dieser Entscheidung nichts ändern, betonte er.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.