Archivbild. 09.07.2021, Österreich, Wien: Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, nimmt an einer Pressekonferenz teil. (dpa)
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Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat mit seinen Aussagen in einem Interview über afghanische Flüchtlinge für Verwirrung gesorgt. „Wenn Menschen fliehen müssen, dann halte ich Nachbarstaaten wie die Türkei oder andere sichere Teile Afghanistans definitiv für den richtigeren Ort, als dass die Menschen alle nach Deutschland, Österreich oder Schweden kommen“, betonte der Kanzler im Interview mit der „Bild“ am Sonntag.

Die Aussage des Bundeskanzlers stieß in den sozialen Medien auf Kritik, da die Türkei kein Nachbarstaat Afghanistans ist. Zahlreiche Nutzer wiesen zudem darauf hin, dass die Türkei bereits jetzt das Land mit den meisten aufgenommenen Geflüchteten sei.

Anlass für die Äußerungen des Kanzlers war der Abzug der Nato-Truppen aus Afghanistan, der zum Vormarsch der Taliban in dem Land führte. Tausende Menschen sind seitdem auf der Flucht. „Ich möchte genau diese kranke Ideologie nicht nach Europa importieren“, sagte Kurz, der einen strikten Kurs Österreichs bei der Aufnahme von Geflüchteten versprach: „Wir werden sicherlich weiter nach Afghanistan abschieben.“

Mittlerweile sehe er bezüglich der Aufnahme von Migranten einen Kurswechsel in Europa und begrüßte diesen. „Wenn jemand illegal nach Griechenland mit einem Schlepper durchgekommen ist, dann haben wir schon ein großes Problem. Daher bin ich auch sehr froh, dass mittlerweile die Linie in Europa sich geändert hat.“

Der Bundeskanzler machte zudem Migranten für „massive Probleme in Europa“ verantwortlich. Viele, die derzeit nach Europa kämen, seien „schlecht oder gar nicht ausgebildet“ und kämen aus „ganz anderen Kulturkreisen“.

TRT Deutsch