Anklage: US-Demonstranten wollten Statue von Ex-Präsident Jackson stürzen (AFP)
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Die US-Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen vier Männer erhoben, die am Rande von Anti-Rassismus-Protesten in Washington versucht haben sollen, eine Statue des früheren US-Präsidenten Andrew Jackson zu stürzen. Wie die Staatsanwaltschaft am Samstag mitteilte, wird den vier Männern im Alter von 20 bis 47 Jahren die „Zerstörung von Bundeseigentum“ vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen bis zu zehn Jahre Haft. „Diese Anklagen sollten eine Warnung für all jene sein, die beschließen, die Statuen und Denkmäler zu beschädigen, die unsere Hauptstadt schmücken: Ihr gewalttätiges und kriminelles Verhalten wird nicht toleriert“, erklärte die Staatsanwaltschaft. Einer der Angeklagten sei bereits festgenommen und einem Richter vorgeführt worden. Präsident Donald Trump verbreitete im Kurzbotschaftendienst Twitter Aufrufe der Polizei, mehr als ein Dutzend weitere Demonstranten zu identifizieren, die an der Aktion am Montagabend vor dem Weißen Haus beteiligt gewesen waren. Am Freitag hatte Trump eine Verordnung zur härteren Bestrafung für die Beschädigung von Denkmälern unterzeichnet.

Jackson, der von 1829 bis 1837 regierte, ist ein besonders umstrittener Präsident. Auf Aufnahmen von Überwachungskameras war zu sehen, wie mehrere Demonstranten versuchten, die Jackson-Statue mit Seilen zu stürzen. Die vier nun Angeklagten sollen die Seile um die Statue gelegt oder an ihnen gezogen haben. Einer der Männer soll einem anderen Protestteilnehmer zudem einen Hammer in die Hand gedrückt haben.

Andrew Jackson ist ein besonders umstrittener Präsident

Er war nicht nur Sklavenhalter, sondern ließ auch in großem Umfang Ureinwohner umsiedeln, um Raum für weiße Siedler zu schaffen. Im ganzen Land wurden in den vergangenen Wochen im Zuge der Anti-Rassismus-Proteste immer wieder Denkmäler von historischen Figuren angegriffen, die mit dem Erbe von Sklaverei und rassistischer Diskriminierung in Verbindung stehen. Die landesweiten Demonstrationen gegen Rassismus und exzessive Polizeigewalt waren durch die Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai in Minneapolis ausgelöst und später durch die tödlichen Polizeischüsse auf den Schwarzen Rayshard Brooks in Atlanta weiter angefacht worden.

AFP