Russland hält nach Darstellung der Vereinten Nationen eine Rolle der UN bei der Evakuierung von Zivilisten in der Ostukraine für möglich. Nach einem Treffen von UN-Generalsekretär António Guterres mit Kremlchef Wladimir Putin teilten die Vereinten Nationen mit: „Der Präsident stimmte grundsätzlich der Beteiligung der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees für das Rote Kreuz an der Evakuierung von Zivilpersonen aus dem Azovstal-Werk in Mariupol zu.“ Dazu sollten die UN mit dem russischen Verteidigungsministerium in Kontakt bleiben. Bei dem Gespräch mit Putin sei es auch um die Verbesserung der humanitären Hilfe für die Ukraine gegangen.
Guterres wurde von Putin nach seinem Treffen mit Außenminister Sergej Lawrow empfangen. Russische Staatsmedien zeigten, wie sich der Diplomat und der Präsident an dem großen ovalen Tisch im Saal des Senatspalastes gegenüber saßen. Das Gespräch im Kreml soll etwa eine Stunde gedauert haben. Guterres hatte bei einem mehrstündigen Treffen mit Lawrow eine Waffenruhe für die Ukraine gefordert. Er verlangte auch die Einrichtung humanitärer Korridore, damit sich Menschen aus den umkämpfen Gebieten in Sicherheit bringen können.
Der UN-Generalsekretär will nun über Polen in die Ukraine weiterreisen, wo er am Donnerstag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj trifft. Zuletzt ist der Druck auf Guterres gewachsen, eine aktivere Rolle in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine einzunehmen. Russische Truppen waren am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert.
27 Apr. 2022

Putin trifft Guterres: Mariupol-Evakuierung mit UN-Beteiligung?
UN-Generalsekretär Guterres hat bei einem Treffen mit Kremlchef Putin in Moskau über mögliche Wege zur Evakuierung von Zivilisten in der Ostukraine gesprochen. Demzufolge hält Putin eine UN-Beteiligung bei einer Mariupol-Evakuierung für möglich.
DPA
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