Die Attentäter hinter der Ermordung des saudischen Dissidenten Jamal Khashoggi sollen mit Privatjets einer Firma nach Istanbul geflogen sein, die zuvor vom saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman enteignet worden war. Das berichtete der internationale Nachrichtensender CNN am Mittwoch unter Berufung auf offizielle Dokumente.
Demnach sind die Papiere mit „streng geheim“ gekennzeichnet und von einem saudischen Minister unterschrieben worden.
Die Firma hinter den Privatflugzeugen sei auf den öffentlichen Investitionsfonds Saudi-Arabiens übertragen worden. Dabei handelt es sich um den offiziellen Staatsfonds des Königreichs, dem Mohammed bin Salman vorsteht.
Dan Hoffman, früherer Direktor der CIA-Abteilung für den Nahen Osten, sagte laut CNN über die Rolle des saudischen Kronprinzen: „Es ist nur ein möglicher Beweis dafür, dass er darüber Bescheid wusste. Das war schon immer der Streitpunkt. Dies ist nur ein weiterer Beweis dafür.“
Die Tatsache, dass die Flugzeuge einem Unternehmen gehörten, das unter der Kontrolle des Kronprinzen stehe, „stellt eine weitere Verbindung zwischen Khashoggis Tod und MbS [Kronprinz Mohammed bin Salman] her“, schrieb CNN.
Der US-Auslandsgeheimdienst CIA war bereits im November 2018 zum Schluss gekommen, dass der saudische Kronprinz die Ermordung von Khashoggi angeordnet hat.
Khashoggi war im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet worden. Nach Angaben türkischer Behörden wurde er dort von einem 15-köpfigen Killerkommando in Stücke gehackt. Seine sterblichen Überreste wurden bis heute nicht gefunden.
Nach Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Joe Biden werden die Beziehungen zwischen Washington und dem saudischen Königshaus erneut auf den Tisch gelegt. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, hatte vergangene Woche gesagt, dass Präsident Biden daran arbeite, die amerikanischen Beziehungen zu Saudi-Arabien „neu zu kalibrieren“.
Mehr zum Thema: Reporter ohne Grenzen: Saudi-Arabien ist Journalisten-„Kerkermeister“
25 Feb. 2021
TRT Deutsch
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