Archivbild: US-Präsident Donald Trump mit seiner Familie in Israel  (Reuters)
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Unmittelbar vor der US-Wahl haben israelische Siedlerführer an einer heiligen Stätte in Hebron für einen Sieg von US-Präsident Donald Trump gebetet. Sie versammelten sich am Montag in Hebron im besetzten Westjordanland an den Patriarchengräbern, die Juden und Muslimen heilig sind. Anschließend sangen sie die US-Nationalhymne. Der Wahlausgang in den USA werde „die Zukunft des Staates Israel stark bestimmen“, hieß es zuvor in einer Stellungnahme von Jochai Damri vom Siedlerrat. „Wir schulden Präsident Trump Dankbarkeit für seine Unterstützung des Staates Israels, des Landes Israel und der Siedlungen in den vergangenen vier Jahren“, sagte er nach Angaben der „Times of Israel“. Man befürchte einen knappen Wahlausgang. Während Trumps Amtszeit hätten Israel und die Siedler „nie dagewesene Unterstützung“ erhalten. Millionen Amerikaner werden am Dienstag entscheiden, wer als mächtigster Politiker der westlichen Welt ins Weiße Haus einzieht. Präsident Trump (74) bewirbt sich um eine zweite Amtszeit, sein Herausforderer ist der ehemalige Vizepräsident Joe Biden (77). Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Trump als „besten Freund, den Israel je im Weißen Haus hatte“ beschrieben. Kein US-Präsident war bisher so offen pro-israelisch wie Trump. Er hat Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt und die US-Botschaft von Tel Aviv dorthin verlegt. Im vergangenen Jahr hatte der Republikaner außerdem die Golanhöhen formell als Staatsgebiet Israels anerkannt und damit eine Kehrtwende in der US-Außenpolitik vollzogen. Israels rechts-religiöses Lager hofft deshalb auf eine zweite Amtszeit Trumps. Nach Meinungsumfragen glauben rund zwei Drittel der Israelis, dass ein zweiter Wahlsieg Trumps besser für Israel wäre als ein Sieg seines Rivalen Biden.

dpa