Berg-Karabach: Aserbaidschan bringt weitere Orte unter Kontrolle (dpa)
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Die aserbaidschanischen Streitkräfte haben im Kampf um die Südkaukasusregion Berg-Karabach acht weitere Dörfer unter ihre Kontrolle gebracht. Das teilte Präsident Ilham Aliyev am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Lang lebe die Armee!“ und „Karabach ist Aserbaidschan!“, schrieb er. Armenien meldete neue Verluste in den eigenen Reihen. Die Zahl der getöteten Soldaten stieg demnach um 11 auf 1177. Aserbaidschan macht keine Angaben zu getöteten Soldaten. Trotz mehrerer vereinbarter Waffenruhen gingen die Kampfhandlungen unvermindert weiter.

In Baku forderte Aliyev Russland auf, in dem Konflikt die Neutralität zu bewahren. Als Co-Vorsitzender in der Minsker Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sei das Land dazu verpflichtet. Zuvor hatte Paschinjan den russischen Präsidenten Wladimir Putin schriftlich um militärische Unterstützung im Kampf gegen Aserbaidschan gebeten. Eine Antwort steht aus.

Die Gefechte dauern seit Ende September an. Die von Armenien kontrollierte Region Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion besetzte Armenien das Gebiet und verlagerte Truppen dorthin. Seit 1994 gilt eine brüchige Waffenruhe. Armenien setzt auf Russland als Schutzmacht. Moskau hat dort tausende Soldaten und Waffen stationiert. Aserbaidschan hingegen betrachtet die Türkei als engen Verbündeten.

dpa