Der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan und Russlands Präsident Wladimir Putin schütteln sich bei einem Treffen im Dezember 2018 in Moskau die Hand. (dpa)
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Moskau hat Armenien im Konflikt um die Südkaukasusregion Berg-Karabach seine Unterstützung zugesagt. „Russland wird Eriwan alle notwendige Unterstützung leisten, falls es direkt auf armenischem Territorium zu Auseinandersetzungen kommt“, erklärte das russische Außenministerium in Moskau am Samstag. Zuvor hatte der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan den russischen Präsident Wladimir Putin offiziell um Hilfe gebeten.

Paschinjan habe Putin um den Beginn „dringender Konsultation“ gebeten, teilte das Außenministerium in Eriwan am Samstag mit. Dabei solle über „Art und Umfang der Hilfe“ gesprochen werden, „die die Russische Föderation Armenien zur Verfügung stellen kann, um seine Sicherheit zu gewährleisten“.

Die von Armenien besetzte Region Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan. Beobachter fürchten, dass sich der Konflikt zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Russland und der Türkei im Kaukasus ausweiten könnte. Armenien setzt auf Russland als Schutzmacht. Moskau hat dort tausende Soldaten und Waffen stationiert. Aserbaidschan hingegen betrachtet die Türkei als engen Verbündeten.

Versuche der internationalen Gemeinschaft, eine dauerhafte Waffenruhe zu erreichen, scheiterten bislang. Eine von Russland, Frankreich und den USA vermittelte Feuerpause scheiterte bereits kurz nach ihrem Inkrafttreten am Montag.

Bei Gesprächen in Genf konnten sich Armenien und Aserbaidschan am Freitag nicht auf eine neue Feuerpause einigen. Der armenische Außenminister Sohrab Mnatsakanjan und sein aserbaidschanischer Kollege Jeyhun Bayramow einigten sich nach Angaben der Vermittler aber darauf, Zivilisten auf beiden Seiten zu schützen. Auch über die Bergung von Toten und einen möglichen Gefangenenaustausch wurde den Angaben zufolge gesprochen.

AFP