Symbolbild (dpa)
Folgen

In der Türkei sind vier mutmaßliche Spione festgenommen worden, die im Auftrag von Frankreich tätig gewesen sein sollen. Darüber berichtete die Tageszeitung „Sabah“ am Montag. Demnach werden die Männer beschuldigt, interne Informationen von religiös-konservativen Institutionen, Stiftungen und Gruppen an Frankreich übermittelt zu haben.

Laut dem Bericht wurden gefälschte Ausweise des türkischen Nachrichtendienstes (MIT) genutzt, um an wichtige Daten zu kommen. Die Verdächtigen hätten angegeben, gegen Terrorgruppen wie Daesh zu ermitteln.

Bei dem Verdächtigen Metin Özdemir soll es sich um eine „Schlüsselfigur“ des französischen Spionagenetzwerks in der Türkei handeln. Er sei während seines Dienstes in Afghanistan von Militärangehörigen angeworben worden und habe später im französischen Generalkonsulat in Istanbul gearbeitet.

Özdemir soll seine Aktivitäten beim Polizeiverhör gestanden haben. Insgesamt 120 Personen habe er ausspioniert – darunter auch Imame. Um an sensible Daten zu kommen, habe er weitere Helfer rekrutiert, die teilweise Verbindungen zu staatlichen Behörden besäßen.

Bei den anderen Verdächtigen handelt es sich um Lütfü Yılmaz, einen Angestellten bei den städtischen Wasserwerken in Istanbul, sowie um den Hotelbesitzer Salih Cemal Yiğit und den Telefonhändler Faysal Tambahçeci. Sie alle seien von Özdemir angeheuert worden. Er habe ihnen erzählt, dass ihre Tätigkeit im Auftrag des MIT geschehe.

Ziel der Spionage seien unter anderem das Türkische Präsidium für Religionsangelegenheiten (Diyanet) sowie der Frauen- und Demokratieverband (KADEM) gewesen.

TRT Deutsch