Der Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde in der Türkei, Izak Haleva, spricht zu der Presse, 31. März 2020. (dpa)
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Die jüdische Gemeinde in der Türkei hat sich besorgt über die Gewalteskalation in Jerusalem geäußert. „Wir verfolgen mit großer Trauer und Besorgnis die Entwicklungen am Vorabend des Eid al-Fitr [Ramadanfest] in Jerusalem, das für alle abrahamitischen Religionen heilig ist“, so die Erklärung des türkischen Oberrabbinats am späten Montagabend.

Hunderte palästinensische Demonstranten waren am Montag bei Angriffen der israelischen Polizei auf dem Gelände der Al-Aqsa-Moschee in Ostjerusalem verletzt worden.

„Wir beten im Geiste der Solidarität für ein friedliches Ramadanfest", hieß es weiter in der Mitteilung der jüdischen Gemeinde.

Auch im von Israel besetzten Westjordanland kam es zu Übergriffen israelischer Soldaten und Polizisten auf Palästinenser. AFP-Journalisten berichteten über Gewaltszenen unter anderem in Ramallah, Nablus und Hebron. Nach Angaben des Roten Halbmondes gab es 200 Verletzte.

Auslöser der Proteste ist die drohende Zwangsräumung von rund 30 Wohnungen von Palästinensern im Viertel Scheich Dscharrah. Die hochumstrittene Forderung der zionistischen Siedler hatte ein israelisches Gericht Anfang des Jahres genehmigt.

Die israelischen Angriffe fielen am Montag zudem mit dem „Jerusalem-Tag“ zusammen, den die Israelis in Erinnerung an die Besetzung Ostjerusalems im Sechstagekrieg 1967 begehen. Die 1980 durchgeführte Annexion durch Israel wird international nicht anerkannt und verstößt gegen das Völkerrecht.

TRT Deutsch und Agenturen