Symbolbild (AFP)
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Nach einer Auseinandersetzung in einem Troisdorfer Supermarkt mit zwei verletzten Polizisten soll einer der Verdächtigen Tage später in das Geschäft zurückgekehrt sein und einen Mitarbeiter beleidigt haben. Polizei und Staatsanwaltschaft in Bonn ermitteln nach Angaben vom Freitag nun auch in diesem Fall.
Demnach soll der 37-Jährige am Freitag wieder in dem Supermarkt aufgetaucht sein und dort einen Angestellten, der bei der Auseinandersetzung am vergangenen Samstag als Zeuge dabei war, beleidigt haben. Dann sei der Mann wieder abgezogen. Die Supermarkt-Mitarbeiter erstatteten daraufhin Anzeige.
Die Ermittler prüfen, ob einer der beiden Beschuldigten Bezüge zur Reichsbürger-Szene hat. Er galt in einem früheren Verfahren als Verdachtsfall. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Bei dem eskalierten Streit am Samstag hatten die Polizisten nach Behördenangaben einen Nasenbeinbruch und einen Rippenbruch erlitten. Die Auseinandersetzung soll nach Worten des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul (CDU) bewusst provoziert worden sein.
Der 37-Jährige und ein 35-Jähriger sollen sich zunächst geweigert haben, in dem Laden Mund-Nasen-Masken zu tragen. Als die beiden Polizisten eintrafen, weigerte sich einer der beiden Männer, seinen Ausweis zu zeigen - während er alles mit einer Kamera am Körper filmte. Die Situation eskalierte schließlich. Die Aufnahme des Mannes landete in Teilen sofort im Internet. Bei den Ermittlern kam schnell der Verdacht auf, dass es sich um eine Falle für die Beamten gehandelt haben könnte. Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen. Am Mittwoch gab es Razzien bei den Verdächtigen.
Die Polizei führt inzwischen auch eine dritte Verdächtige, den Angaben nach die Lebensgefährtin des 35-Jährigen. Die Frau taucht in dem Video auf. Welche Rolle sie genau spielte, wird laut Staatsanwaltschaft noch ermittelt. Nach dpa-Informationen besteht der Verdacht, dass sie die Kamera ihres Lebensgefährten nach dem Streit aus dem Supermarkt mitgenommen hatte. Alle drei Verdächtigen sind weiter auf freiem Fuß.

dpa