Urteil (dpa)
Folgen

Ein 24-Jähriger mutmaßlicher Sympathisant der Terrororganisation PKK steht vor dem Amtsgericht Tiergarten, weil er an einem Anschlag auf einen türkischen Bildungsverein in Neukölln beteiligt gewesen sein soll. Dem 24-Jährigen Angeklagten Mehmet A. drohen nun bis zu zehn Jahre Haft, wie die „Berliner Zeitung“ am Donnerstag berichtete.

Am 20. September 2018 hatten Unbekannte das Gebäude des Bildungsvereins zunächst mit Pflastersteinen beworfen und anschließend mit Molotow-Cocktails angegriffen. Bevor es zu einem großen Brand kommen konnte, hatte ein Bewohner in der Nähe des Bildungsvereins eingegriffen und das Feuer gelöscht. Der Vereinsvorsitzende Rüştü Kam erklärte laut „Berliner Zeitung“, dass der Sachschaden entweder bei 8000 oder 12.000 Euro gelegen habe – genau wisse er das nicht mehr. Verletzt wurde niemand. Vor dem Amtsgericht Tiergarten wies der Anwalt von Mehmet A. die Vorwürfe zurück. Der 24-Jährige habe in der Brandnacht als Griller in einem Lokal gearbeitet. Laut dem Vereinsvorsitzenden Kam gibt es dabei ein Indiz dafür, dass ein Sympathisant der Terrororganisation PKK hinter dem Angriff stehen könne. „Auf dem Bürgersteig vor dem Haus war ein Slogan aufgesprüht, aus dem zu schließen war, dass das von der PKK kam“, wird er zitiert. Zudem habe ein Mann behauptet, in der Tatnacht vier Vermummte gesehen zu haben.
„Ich sah aus dem Fenster, von unten kam eine Stichflamme hoch“, zitiert die Zeitung den Politikwissenschaftler Johannes S., der über dem türkischen Bildungsverein wohne. Er sei anschließend gerannt, um mit einer Gießkanne das Feuer zu löschen. „Der Bildungsverein ist voller Bücher. Wenn es dort brennt, steht das ganze Haus in Flammen.“ Das Urteil wird für 28. Juni erwartet.

TRT Deutsch