Symbolbild: Polizei (dpa)
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Die Kölner Polizei will ein für Sonntagmorgen geplantes Treffen europäischer Führungskader der Terrororganisation PKK in Bergisch Gladbach verhindern. „Die PKK sowie ihre Nachfolgeorganisationen sind verboten“, betonte der Leiter des Staatsschutzes, Michael Esser, diesbezüglich am Freitag. „Ich habe eine umfassende Aufklärung angeordnet, um zu verhindern, dass eine Ersatzveranstaltung stattfindet.“

Polizei unterstreicht Betätigungsverbot

In der Erklärung der Kölner Polizei wurde festgehalten, dass für solche Organisationen ein Betätigungsverbot bestehe. „Wir haben deshalb mit dem Veranstalter des Treffens Kontakt aufgenommen und auf diesen Umstand hingewiesen“, so Kriminaldirektor Esser. Für einen möglicherweise erforderlichen Einsatz sei zudem Bereitschaftspolizei angefordert worden.

Wie „Focus Online“ und der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Freitag berichteten, wollen europäische Top-Kader einer PKK-Nachfolgeorganisation dabei „hinter verschlossenen Türen ihren weiteren Kurs beraten“. Demnach will die Organisation wieder in Deutschland Fuß fassen. Ein weiteres Ziel: Das Aushebeln des seit 1993 geltenden PKK-Verbots mithilfe linker Politiker. Die Sicherheitsbehörden rechnen mit etwa 200 Teilnehmern. Gefahr gewaltsamer Auseinandersetzungen
Den Berichten zufolge gilt Köln dabei als Hotspot der Terrororganisation – von wo aus verstärkt Aktivitäten zu bemerken seien, die unter anderem das Ziel verfolgen, junge Menschen für die PKK zu rekrutieren. Yüksel Koç soll einer der Anmelder des Treffens sein. Laut Medien gilt er als eine „schillernde Figur in der Extremistenszene“.

Die Einsatzkräfte zeigen sich entschlossen und wollen das Treffen am Sonntag verhindern. Auch vor möglicher Gewalt wird gewarnt. „Ziel muss es sein, dass die Leute gar nicht erst in den Saal hineinkommen, andernfalls drohen gewaltsame Auseinandersetzungen“, wird ein Einsatzbeamter zitiert.

Die PKK wird in der Türkei, in Europa und den USA als Terrororganisation gelistet. In der Türkei wird sie für den Tod von mehr als 40.000 Menschen verantwortlich gemacht, darunter Frauen und Kinder. Auch in Europa versuchen Mitglieder und Sympathisanten der Terrorgruppe, mithilfe eines Netzwerks durch angebliche „Spendengelder“ die Organisation zu finanzieren und junge Menschen als Mitglieder anzuwerben. Im Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2020 wurde die PKK als die „mitgliederstärkste und schlagkräftigste ausländerextremistische Organisation in Deutschland“ gelistet.

TRT Deutsch und Agenturen