Am 29. August 2020 findet in Berlin (Deutschland) eine Kundgebung gegen die Einschränkungen der Regierung nach dem Ausbruch der Coronavirus-Krankheit (COVID-19) statt. (Reuters)
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In Berlin ist die Demonstration gegen Corona-Maßnahmen aufgelöst worden. Das gab die Polizei am Samstagmittag über Twitter bekannt. Aus Protest gegen die staatliche Corona-Politik hatten sich in Berlin-Mitte nach Schätzungen der Polizei fast 18.000 Menschen versammelt.

„Es bleibt uns leider keine andere Möglichkeit: Wir sind an den Versammlungsleiter der Demo herangetreten und haben ihm mitgeteilt, dass seine Versammlung polizeilich aufgelöst wird“, so die Erklärung der Berliner Polizei.

Bereits zuvor erklärte die Polizei, dass die Demo-Teilnehmer mehrfach vergeblich aufgefordert worden seien, die Mindestabstände zum Schutz vor Corona-Infektionen einzuhalten. Daher sei das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes vom Einsatzleiter „zur Auflage“ gemacht worden.
Die Sprecherin der Polizei hatte zudem gesagt, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden und dann auch keine Masken getragen werden, wäre es „das letzte Mittel“, den Demonstrationszug nicht starten zu lassen und die Versammlung aufzulösen.

Ein Teilnehmer des Corona-Protests in Berlin hält ein Schild mit der Aufschrift „Maske weg“hoch (AFP)

Die Demonstranten auf der Friedrichstraße und Unter den Linden hatten Fahnen, teils aus mehreren Bundesländern. Die Polizei sperrte Zugänge mit Gittern ab. Auf großen Schildern war unter anderem zu lesen: „Wir sind das Volk“. Auf anderen Transparenten wurde der Rücktritt der Bundesregierung gefordert sowie ein Ende der Schutzauflagen wegen der Corona-Pandemie. Um die Demonstration und eine anschließende Kundgebung hatte es eine juristische Auseinandersetzung gegeben. Die Polizei verbot die Versammlungen und verwies vor allem auf den Gesundheitsschutz für die Bevölkerung. Gerichte hoben die Verbote jedoch auf. Veranstalter der Initiative Querdenken 711 hatten zu der Kundgebung am Samstag aufgerufen und erwarteten rund 22.000 Teilnehmer auf der Straße des 17. Juni nahe dem Brandenburger Tor. Zuvor ist ein längerer Demonstrationszug durch Berlin-Mitte geplant.

Demonstranten halten ein Plakat, worauf mit Blick auf führende deutsche Politiker und Wissenschaftler steht: „Sperrt sie endlich weg!“ (Reuters)
dpa