CSU-Chef Söder fordert eine neue Militärstrategie, die auch „robuste" Einsätze der Bundeswehr beinhalten solle. (Archivbild) (dpa)
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Angesichts der Entwicklungen in Afghanistan hat CSU-Chef Markus Söder eine neue Strategie für Militäreinsätze gefordert. „Der Glaube, nur mit Ausbildung und Sanitätsdienst an internationalen Einsätzen teilzunehmen, hat sich als sicherheitspolitischer Trugschluss erwiesen“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“. Um politisch relevant zu sein und ernst genommen zu werden, müsse Deutschland an robusten Einsätzen teilnehmen. „Dazu brauchen wir endlich auch neue Waffensysteme wie zum Beispiel bewaffnete Drohnen“, sagte der CSU-Vorsitzende. Es liege an der Blockade der SPD, „dass wir diese Waffensysteme zum Schutz der eigenen Soldaten noch nicht einsetzen können“.

Söder: „Ohne die USA sind die Europäer hilflos“

Europa stehe „am Rande des Weltgeschehens“ und sei „nicht in der Lage, Schutzgarantien selbst für eigene Bürger in Kabul zu geben“, kritisierte Söder. Ohne die USA seien die Europäer hilflos, dies habe die Evakuierungsmission in Kabul gezeigt. „Wir reden in Europa von mehr Eigenständigkeit, können aber nicht mal einen Flughafen sichern.“ Das sei für viele Bürger eine große Ernüchterung, „vor allem weil jetzt sogar deutsche Staatsbürger und verbündete Ortskräfte zurückgelassen werden mussten“. Die Ausgaben für Verteidigung will Söder nach der Bundestagswahl erhöhen: „Zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für den Wehretat und die neuen Einsatztaktiken werden wir in einem Koalitionsvertrag einfordern.“

AFP