In Verbindung mit Protestaktionen gegen den Braunkohletagebau im nordrhein-westfälischen Garzweiler sind 22 Aktivistinnen und Aktivisten zeitweise in Gewahrsam genommen worden. Für 14 von ihnen wurde durch einen Richter ein längerfristiger Gewahrsam angeordnet, teilte die Polizei am Samstag in Aachen mit. Die Demonstrierenden hatten unter anderem einen Bagger und zwei Absetzer besetzt, um gegen die weitere Kohleförderung zu protestieren.
Mehrere der Beteiligten hatten laut Polizei durch eine Manipulation ihrer Fingerkuppen die Feststellung ihrer Identität zunächst unmöglich gemacht. Damit wurde begründet, dass sie länger festgehalten wurden. Die übrigen zunächst Festgenommenen wurden wieder freigelassen. Einige der Aktivistinnen und Aktivisten hatten sich mit sogenannten Lock-on-Vorrichtungen an den Geräten festgekettet. Gegen alle Besetzerinnen und Besetzer seien Verfahren wegen Hausfriedensbruchs eingeleitet worden.
Das Aktionsbündnis „Gegenangriff - für das gute Leben“ kritisierte das Vorgehen der Polizei gegen die Aktivistinnen und Aktivisten als „unverhältnismäßig“. Für Samstagabend wurde zu Solidaritätskundgebungen in Aachen aufgerufen. Begründet wurden die Proteste mit dem Kampf gegen die Klimazerstörung.
„Hier am Tagebau Garzweiler verteidigen wir die 1,5-Grad-Grenze“, schrieb einer der Beteiligten im Internetdienst Twitter. Ausgerollt wurden riesige Transparente mit der Aufschrift „Alle Dörfer bleiben“. Damit protestierte das Aktionsbündnis gegen die geplante Zerstörung weiterer Ortschaften durch den Braunkohletagebau. Mitglieder der Initiative Scientists for Future erklärten, es bestehe keine energiepolitische Notwendigkeit für ein Abbaggern der Dörfer.
2 Okt. 2021
AFP
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