Nach den mutmaßlich politisch motivierten Brandanschlägen auf Aufnahmebehörden in Braunschweig und Hannover haben die Ermittler noch keine Hinweise auf die Täter. „Wir stehen am Anfang der Ermittlungen“, sagte Bernd Kolkmeier von der Oberstaatsanwaltschaft Celle am Montag. Über die Täter habe man bis auf das Bekennerschreiben noch keine weiteren Erkenntnisse gewonnen; für Schuldzuweisungen und Bewertungen sei es zu früh.
Laut Kolkmeier wird wegen Brandstiftung und verfassungsfeindlicher Sabotage ermittelt. Die niedersächsische Landesaufnahmebehörde organisiert die Aufnahme und Unterbringung von asylsuchenden Menschen in Niedersachsen und unterstützt die kommunalen Ausländerbehörden bei Rückführungen.
Nach Angaben des Innenministeriums deutet ein Bekennerschreiber, das am Samstag im Internet veröffentlicht wurde, auf einen linksextremistischen Hintergrund hin. Die Polizei hatte am Samstagmorgen zunächst noch keine Einzelheiten zu dem Brand in Braunschweig geben
können.
„Die Ermittlungen nach den Tätern laufen auf Hochtouren“, hieß es. Innenminister Pistorius sagte, in Niedersachsen werde eine „starke Radikalisierung“ der linksextremistischen Szene festgestellt, die sich zu einer „terroristischen Struktur“ entwickele.
Auf dem Gelände der Aufnahmebehörde in Braunschweig sollen Linksextremisten nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums in der Nacht zum Samstag zehn Fahrzeuge und einen Anhänger angezündet haben. Sie brannten aus; Menschen wurden nicht verletzt. Brandsachverständige untersuchten die Wracks am Montag. Nach ersten Schätzungen entstand ein Schaden von gut einer halben Million Euro. Auch am Gebäude der Landesaufnahmebehörde in Hannover-Langenhagen wurden nach Angaben des Ministeriums Brandsätze gefunden, diese zündeten aber nicht.
11 Jan. 2021
Mutmaßlich linksextremistische Brandanschläge: Täter noch unbekannt
Die Polizei hat Ermittlungen wegen Brandstiftung und verfassungsfeindlicher Sabotage aufgenommen. Hintergrund sind Brandanschläge auf Aufnahmebehörden in Braunschweig und Hannover – ein Bekennerschreiben deutet auf ein linksextremistisches Motiv hin.
dpa
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