16.05.2020, Hessen, Frankfurt/Main: „Ungeimpft“ steht auf einem nachgebildeten Judenstern am Arm eines Mannes, der versucht hatte, sich unter die Teilnehmer einer Demonstration zu mischen. Bei den Protesten gegen Corona-Auflagen mischten sich auch sogenannte  Verschwörungstheoretiker unter die Menge.  (dpa)
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Die Stadt München schreitet gegen die Verwendung des gelben „Judensterns“ auf Corona-Demonstrationen ein. Das Verbot sei bereits Teil des Auflagenbescheids der Stadt München für die Demonstration am Samstag gewesen, bestätigte ein Sprecher der Polizei am Sonntag auf Anfrage.
Wie in anderen Städten auch hatten am Samstag in der bayerischen Landeshauptstadt mehrere Hundert Menschen gegen eine Beschneidung von Grundrechten beim Kampf gegen das Coronavirus protestiert. Bei der Demonstration in München sei allerdings kein Verstoß gegen die Auflage registriert worden, sagte der Polizeisprecher.
Der Landtagsabgeordnete der SPD, Florian Ritter, befürwortet die Entscheidung. Die Maßnahme sei laut einem Tweet des Abgeordneten notwendig, „um dem widerlichen Antisemitismus einen Riegel vorzuschieben“.
Bayerns Antisemitismusbeauftragte, Ludwig Spaenle, verurteilte das Tragen von „Judensternen“ als „widerwärtig“. Die Bedeutung des „Judensterns“ werde missbraucht.

Hintergrund des Verbots ist, dass auf einigen Corona-Kundgebungen der sogenannte „Judenstern“, eine den Juden von den Nationalsozialisten aufgezwungene Kennzeichnung, mit der Inschrift „ungeimpft“ gezeigt wurde. Damit sollen Assoziationen an die Verfolgung während der Nazizeit geweckt werden. Dies will die Stadt München nun nicht mehr dulden. Laut Polizei droht bei einem Verstoß ein Bußgeld.




TRT Deutsch und Agenturen