Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Bundeswehrsoldaten der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) trainieren den Häuserkampf und eine Geiselbefreiung (dpa)
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Im Fall eines in Sachsen bei einer Polizeirazzia festgenommenen KSK-Soldaten sind neue Details bekannt geworden. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Antwort des sächsischen Justizministeriums auf eine Anfrage der Linken hervorgeht, wurden auf dem Privatgrundstück des 45-Jährigen unter anderem zwei Kilogramm professioneller Sprengstoff, mehrere Tausend Stück Gewehr- und Pistolenmunition, Armbrust, Nebelhandgranate sowie Schusswaffen und Waffenteile - darunter auch ein ‎Schalldämpfer - gefunden. Mitte Mai hatte die Polizei das Waffenversteck im nordsächsischen Collm entdeckt, seither sitzt der 45-Jährige in Untersuchungshaft. Er steht unter dem dringenden Tatverdacht, gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Waffengesetz und das Sprengstoffgesetz verstoßen zu haben. Besonders der Besitz eines Schalldämpfers zum „lautlosen Töten“ lasse ‎aufhorchen, sagte Linke-Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz. Zudem sei von dem Waffendepot eine „erhebliche ‎Gefahr“ für die Nachbarn ausgegangen. Woher die Munition und die Waffen stammen, ist laut Justizministerium Gegenstand der Ermittlungen. Medienberichten zufolge stammten diese teilweise aus Bundeswehrbeständen. Zudem wurden bei dem Kommandosoldaten der Bundeswehr auch Schriften mit rechtsextremen Inhalten gefunden - darunter ein SS-Liederbuch, mehrere rechte Zeitschriften sowie Aufkleber mit NS-Motiven. „Diese Befunde bekräftigen aus meiner Sicht klar den Verdacht, dass der KSK-Soldat schon länger einen ‎Bezug zur rechten Szene hatte‎“, sagte Köditz.

dpa